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Geist der Neuzeit

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„Der Geist der Neuzeit schreitet, fortwährend gehemmt durch den Geist des Mittelalters, aber auch fortwährend diesen überwindend und ihm in zunehmender Weise überlegen werdend, also siegreich fort, und zwar auf jedem der drei großen Gebiete. Zunächst auf dem ökonomischen.“ Die „Urbedingung“ des Geistes der Neuzeit ist die ökonomische Lebensweise. Der Handel leitet dabei die ökonomische und die damit verbundene, wechselwirkende politische und kulturelle Umwälzung ein — nicht die protestantische Askese oder die Organisation gewerblicher Arbeit. Mit dem Auftauchen des Händlers und seiner kaufmännischen kalkulierenden „kürwilligen“ Gesinnung, seiner zweckrationalen Disposition, beginnt die Rücksicht auf familäre und dörfliche Sitten fragil zu werden. Damit wird Wissen immer wichtiger zum Zweck der Optimierung des kalkulatorischen Interesses und der Durchsetzbarkeit eigener Handlungsintentionen. Der Zweck dieser Intellektualisierung ist die Beherrschbarkeit und Berechenbarkeit der Welt.

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Geist der Neuzeit, Ferdinand Tönnies

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Erscheinungsdatum
2010
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