Goethes Naturverständnis
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Goethe ist auch Naturforscher und zwar ein sehr moderner Typ des Forschers. Er macht nicht alles selbst, er motiviert und lässt machen: Als Administrator der Jenaer Universität agiert er wie ein Forschungsdirektor und ermöglicht größte Gestaltungsfreiheit bei klarer Zielvorgabe. So überrascht es nicht, Goethe schon um 18 im Dialog mit der Einzelforschung zu finden. Dieser offeriert er nicht einfach nur einzelne Befunde, sondern ein klares Konzept. In der Naturforschung sucht er eine Alternative – sowohl zu einer der Erfahrung entfremdeten Spekulation als auch zu einer methodisch verkürzten Empirie. Goethe entwirft die Idee einer morphologisch geführten Erfahrungslehre. Sein Begriff der Morphologie zielt darauf, die Natur als Ganzes in ihren Teilen und in ihren Teilen als Ganzes wahrzunehmen. Was dies bedeutet und wie dies für Goethe und für die Wissenschaften effektiv wurde, erläutert dieses Buch.