Wilhelm Wichtendahl 1902 – 1992
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Wilhelm Wichtendahl (1902–1992) hat die deutsche Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts an entscheidenden Wendepunkten mitgestaltet – von den Anfängen in der Postbauschule Vorhoelzers über die NS-Zeit, in der er zu einem der führenden Architekten der Rüstungsindustrie avancierte, bis hin zu der Rolle, die er als Vertreter der Moderne und Präsident des BDA im Nachkriegsdeutschland spielte. In seiner mehr als 50 Jahre währenden Schaffenszeit stellte sich Wilhelm Wichtendahl nahezu allen Bauaufgaben. Geschult an der strengen Funktionalität der Münchener Postbauschule konzipierte er in der NS-Zeit Hallenbauten für die Rüstungsindustrie. In der Ära des Wiederaufbaus reüssierte er mit Wohnungs-, Verwaltungs- und Schulbauten, vor allem aber mit bedeutenden Krankenhausbauten. Als Präsident des Bundes Deutscher Architekten (BDA) von 1959 bis 1965 verhalf Wichtendahl der Nachkriegsarchitektur in Deutschland zu nationalem wie internationalem Ansehen. 1963 wurde Wichtendahl mit der Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule München ausgezeichnet und zum Ehrenmitglied des 'Royal Institute of British Architects' ernannt. Mit dieser Publikation entsteht erstmalig ein vollständiges Bild des vielfältigen Oeuvres Wichtendahls. Die Autoren: Sabine Klotz, Christina Krafczyk, Werner Lutz, Gregor Nagler und Barbara Wolf. Unlängst widmete sich eine Ausstellung im Architekturmuseum Schwaben dem Leben und Werk des Architekten, der lange Zeit in Augsburg lebte. Parallel dazu erschien das vorliegende Buch mit zahlreichen Aufsätzen mehrerer Autoren zu den nicht durchgängig spannenden Lebens- und Arbeitsphasen des Architekten. [Andreas Denk, Der Architekt]