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Frau Holle

Mythos, Märchen und Brauch in Thüringen

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AuszugDen Anlass zu dieser Veröffentlichung gab eine Ausstellung zum Thema „Frau Holle – Mythos, Märchen und Brauch in Thüringen“, welche vom 11.11.2009 bis zum 2.5.2010 in den Meininger Museen stattfand. Es konnten hierfür eine Vielzahl von Autoren gewonnen werden, deren Beiträge die in der Ausstellung thematisch nur angerissenen Bereiche aufgreifen und vertiefen. Ihre verschiedenen Sichtweisen auf das Phänomen der Frau Holle bilden den inhaltlichen Schwerpunkt des Buches. Die Frau Holle-Forschung kann auf eine über 150-jährige Geschichte zurückblicken. Insgesamt betrachtet, vor allem von den Ergebnissen her, ist die Frau Holle-Forschung als äußerst widersprüchlich zu bezeichnen. Auch mit dieser Veröffentlichung, die Beiträge aus verschiedenen Sparten zusammenfasst, wird auf keinen Fall das letzte Wort zu diesem Thema gesprochen worden sein. Dieses Buch steht ganz in der Tradition der Museumsreihe „Südthüringer Forschungen“ mit der Absicht, ein Lesebuch zu schaffen, das trotz wissenschaftlicher Fachartikel lesbar für ein interessiertes Laienpublikum bleibt und zugleich neue Forschungsergebnisse zur mitteldeutschen bzw. thüringischen Geschichte veröffentlicht. Damit steht der vorliegende Band im Zusammenhang mit „Bäume leuchtend, Bäume blendend … Eine Geschichte des Weihnachtsbaumes in Thüringen“, „Hexen und Hexenverfolgung in Thüringen“ und „Baumbach, Schaubach und die Alpen“ sowie anderen Begleitpublikationen zu Ausstellungen der Meininger Museen. Ein Anliegen der Ausstellung wie auch des Begleitbandes war bzw. ist es vor allem, mit der verbreiteten einseitigen Sichtweise auf Frau Holle aufzuräumen. Ein jeder vermeint diese Gestalt zu kennen. Besonders seit dem 20. Jahrhundert beschränkt sich für die meisten die Begegnung mit Frau Holle auf die Märchen- stunden der Kinderzeit. Natürlich kommt das allen bekannte Märchen nicht zu kurz – der Beitrag von K. Pöge-Alder sowie eine Frau Holle-Filmografi e geben einen Einblick in seine lange Rezeptionsgeschichte. Aber der regionale und nur noch historisch überlieferte Sagenschatz ist kaum bekannt. So wird es heute wohl etliche Schwarzaer geben, die nicht ahnen, dass ihr kleiner Ort bei Suhl einst der sagenhafte Schauplatz von Frau Holles wilder Jagd war. Daher ist auch ein kurzer Einblick in die Thüringer Sagenwelt mit Frau Holle einbezogen worden. Kaum bekannt ist auch, dass Mitteldeutschland einst übersät gewesen sein muss mit Holle-Bräuchen. Derlei aktive und zugleich traditionelle Veranstaltungen konzentrieren sich heute nur noch auf einzelne Ortschaften in Südthüringen. Auf den ersten Blick mag sich der Leser fragen, was denn Frau Holle auch noch mit dem thüringischen Weinanbau oder den Kartoffeln bzw. Klößen zu tun hat (siehe Beiträge von K. Ebert, A. Fuchs, T. Schwämmlein, I. Reißland, H. Saul und Andrea Jakob). Die Erklärung dazu liefert der Beitrag von A. Seifert über den Meininger Schriftsteller Rudolf Baumbach, welcher Gedichte zu Frau Holle schrieb. Eines davon handelt von Frau Holle, die nach dem Genuss des wohl extrem sauren Meininger Weines alle Weinstöcke erfrieren ließ und dafür den Meiningern die Kartoffel und später ein Rezept für Kartoffelklöße schenkte. Dieses „Lied vom Hütes“ bewirkte, dass die Stadt Meiningen seit einigen Jahren das Hütes-Fest feiert – wie es dazu kam, erklärt der Beitrag von D. Kern. Baumbachs Werk bot aber auch den Anlass zur oben erwähnten Frau Holle-Ausstellung, die sich nicht nur auf Meiningen beschränkt, sondern für den gesamten Thüringer Raum, ja sogar darüber hinaus Relevanz hat.

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Frau Holle, Andrea Jakob

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Erscheinungsdatum
2010
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