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Erinnerungen an einen Unangepassten

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„Mein kleines Russland“ nannte Ludwig Nikolai Menkhoff seine Kreuzberger Wohnung. Er war ein Mensch voller Widersprüche in einem Kiez ohne Widerrede. Er hat Kreuzberg fotografiert, als wäre es von Zille gemalt. Der Mann hinter der Kamera war ein Zerrissener. Soldat in Russland, lange Gefangenschaft, dann als Seemann auf den Weltmeeren. Sesshaft geworden, arbeitete er in verschiedenen Druckereien und Elektrobetrieben. Sinnsuche in der Kirche und in Kaschemmen. Erlebte seelische Abstürze. Freude halfen ihm, unterstützten ihn. Widersprüchlich so Vieles: Er hasste den Staat, las die Schriften der russischen anarchistischen Klassiker Michael Bakunin, Peter Kropotkin, Leo Tolstoi - und war dennoch zugleichn tiefst gläubig. Die russisch-orthodoxe Kirche gab ihm Halt und das fand in den von ihm gemalten Ikonen seinen künstlerischen Ausdruck - Heilige, die Mutter Gottes, die Zarenfamilie. Das passt alles irgendwie in kein Raster: Ludwig Nikolai Menkhoff, der gläubige Anarchist! Eine Biografie des 20. Jahrhunderts voller Widersprüche und Brüche. In Briefen, Faksimiles und Fotos wird ein spannendes Stück biografischer Erinnerungen sichtbar und die lassen verschiedene Deutungsmöglichkeiten, persönliche, historische, museale, zu. Wir erfahren, was es heißt, in Berlin-Kreuzberg gelebt zu haben und dort gestorben zu sein.

Parameter

ISBN
9783879563456
Verlag
Kramer

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Buchvariante

2011

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