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Andreas Günther von Komotau

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Aus dem Inhalt Andreas Günther (gest. 1541) gehört zu den zentralen Baumeisterpersönlichkeiten an der Wende zur Neuzeit. Ihm gelang die zweimalige Berufung als fürstlicher Landbaumeister an die Höfe Kardinal Albrechts von Brandenburg in Halle und Kurfürst Johann Friedrichs von Sachsen in Torgau – ein in Mitteldeutschland bis dato einmaliger Fall. Er war Zeitgenosse und Berufskollege der Bau- und Werkmeister Konrad Krebs, Hans Zinkeissen, Nickel Gromann, Bastian und Ludwig Binder. Günthers Tätigkeitsbereich erstreckte sich von seiner obersächsisch-böhmischen Heimat ausgehend ins Territorium des Chemnitzer Benediktinerkonvents, über das Herzogtum Sachsen in die Herrschaft der Herren von Schönburg und nach Halle ins Erzbistum Magdeburg sowie ins Fürstentum Anhalt mit Bernburg und Dessau, in die Grafschaft derer von Stolberg-Wernigerode und in die thüringischen und böhmischen Territorien des sächsischen Kurfürstentums. Zu seinen Auftraggebern gehörte der mitteldeutsche Hoch- und Niederadel ebenso das Patriziat und städtische Gemeinden. Die vorliegende Baumeistermonographie würdigt Günthers Werk basierend auf einer Analyse der Bauten und unter Auswertung der Schrift- und Bildquellen, darunter zahlreiche Neufunde. Günthers bislang bekanntes Oeuvre – zu dem hochrangige Aufträge wie die Schlösser in Glauchau, das Neue Gebäude in Halle und der Wolfgangbau des Bernburger Schlosses zählen – konnte um das Schönburgische Stadthaus in Dresden, die hallesche Stiftskirche (Dom), die Dessauer Marienkirche und ein Wirtschaftsgut in der kurfürstlich-sächsischen Bergbauregion um Schneeberg erweitert werden. Seine Tätigkeit auf der kurfürstlichen Festung Grimmenstein in Gotha gelang es zu konkretisieren. Andreas Günther wirkte an der Wende vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit, jener Epoche des Um- und Aufbruchs, die Religion, Politik und Kunst, kurzum alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens erfasste. Baubetrieb und Bauorganisation begannen sich gerade von den spätmittelalterlichen Gepflogenheiten zu lösen. In der Bildenden Kunst und Architektur etablierten sich zunehmend innovative italienisch geprägte Formen, die Zeitgenossen als Welsche Manier subsumierten. Gerade in den wirtschaftlich prosperierenden Gebieten Mitteldeutschlands fanden die neuen Formen und Motive rasche Verbreitung. Der Welsche Giebel bildet das augenfälligste Merkmal früher Renaissancearchitektur der Region. Mit der Entwicklung des sogenannten Glauchau-Typs, einer speziellen Form des Welschen Giebels, wirkte Günther stilprägend und wurde zu einem der wichtigsten Wegbereiter der Frührenaissance.

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2011

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