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Odysseus’ Wandlung im Nachkriegsdeutschland

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Odysseus – Archetyp des listigen, herumirrenden Menschen auf der Suche nach Heimat. Ihm widmet Homer ein eigenes Epos: die „Odyssee“. Seine vielseitige Persönlichkeit inspiriert Dichter seit der Antike zu neuen Interpretationen. Dabei sind historischer Kontext und persönliche Lebenssituation entscheidend für die Wahl und Ausgestaltung des Odysseus-Themas. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es in Deutschland eine Rückbesinnung auf die klassischen Werte und Mythen. Besonders die Figur des Odysseus trifft das Lebensgefühl vieler Emigranten und Kriegsheimkehrer. Jessica Resch untersucht Odysseus-Darstellungen der Schriftsteller Lion Feuchtwanger, Hans Erich Nossack und Walter Jens. Sie illustriert Abweichungen vom Original und erörtert Beweggründe für die unterschiedliche Mythenzersetzung. Der politisch verfolgte Lion Feuchtwanger skizziert im Exil einen Odysseus des vernünftigen Handelns. Damit setzt er den altgriechischen Heros den nationalsozialistischen Mythen mit ihren kriegerisch-grimmigen Figuren entgegen. Hans Erich Nossack, der während des Dritten Reichs in die innere Emigration flüchtet, verarbeitet die Eindrücke seiner bombardierten Heimatstadt Hamburg in seiner „Nekyia“ in einem Unterweltsmythos. Ein Jahrzehnt später verändert Walter Jens die blutrünstige Heimkehr des Odysseus: Er appelliert mit einem pazifistisch verträumten Helden gegen den Kalten Krieg.

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2012

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