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Brunnen und Felder

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Thema der Studie ist Territorialität in pastoral bewirtschafteten Gebieten der Gemeinde Abala in Westniger. Dabei soll die Dynamik von Territorialität, die ständig aufrechterhalten werden muss und ständig in Frage gestellt werden kann, besondere Beachtung finden. Entgegen einer weitverbreiteten sedentären Perspektive wird hier davon ausgegangen, dass Territorialität durch Mobilität nicht etwa geschwächt, sondern vielmehr gestärkt wird. Die Diskussion von Territorialität bildet den theoretischen Rahmen, in dem die Studie Material ethnologischer Feldforschungen bei verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Westniger untersucht: Arma, Tuareg, Fulbe, Hausa und Zarma. Zuerst werden die Gruppen und ihre Migrationsgeschichte sowie das Entstehen und die rechtlichen Grundlagen einer „zone pastorale“ vorgestellt. Diese Darstellung nimmt ihren Ausgang im historischen Kontext der Verdrängung der Iwellemmedan-Tuareg durch die französischen Kolonisatoren nach Norden, was sowohl zu einer Neubesiedlung des aktuellen Untersuchungsgebiets als auch zur Schaffung eines Hausa-Kantons führte, der dieses einschließt. Die räumliche Neuorganisation schuf Voraussetzungen für Territorialität, die bei einer Untersuchung gegenwärtiger Konflikte noch immer relevant sind. Darauf werden in zwei ausführlichen Fallstudien Landkonflikte zwischen an die Tuareg assimilierten Arma sowie Fulbe auf der einen und Hausa auf der anderen Seite rechtsanthropologisch untersucht. Das Interesse gilt dabei u. a. Versuchen der Aneignung von Territorium als auch dessen Kennzeichnung durch Brunnen als Marker. Die Untersuchungen führen schließlich zum Gedanken einer „offenen Territorialität“, mit welcher der Bezug von Nomaden zu Raum beschrieben und Nomadismus definiert werden kann.

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2012

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