Die Münzen des gräflichen und fürstlichen Hauses Fugger
Autoren
Mehr zum Buch
Der für die Münzkunde Süddeutschlands außerordentlich verdienstvolle Numismatiker J. V. Kull hatte im VIII. Jahrgang (1889) der Mittheilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft eine Monografie „Die Münzen und Medaillen des gräflichen und fürstlichen Hauses Fugger“ veröffentlicht, von der auch in geringer Anzahl Separatdrucke hergestellt worden sind. Diese Arbeit von J. V. Kull ist nach wie vor das Zitierwerk für die Münzen und Medaillen der Fugger. Allerdings gestaltet sich heute die Suche nach einem Exemplar dieser Ausarbeitung von 1889 wie die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen. Es ist deshalb sehr zu begrüßen, daß sich der Gietl Verlag zu einem Nachdruck dieses numismatischen Werks entschlossen hat. Die Münzgeschichte der Fugger begann erst, nachdem Kaiser Karl V. Anton und Raimund Fugger 1530 wegen ihrer großen Verdienste um Kaiser und Reich in den Grafenstand erhoben und ihnen dann 1534 auch das Münzrecht verliehen hatte. Es gibt aber von Jakob II. Fugger schon eine Medaille aus dem Jahr 1518 im Gewicht der damaligen Guldengroschen, die aber dennoch nicht als Münze anzusprechen ist. Den Startschuß für die Münzprägung gab Anton Fugger als Herr von Weißenhorn im Jahr 1539 mit der Ausbringung von Goldgulden in erheblicher Zahl. Danach ruhte der Münzhammer aber für rund 80 Jahre, denn erst 1621, auf dem Höhepunkt der Kipper- und Wipperzeit, wurden von den verschiedenen Ästen der Fugger wieder Münzen geprägt. Vor allem hatte Maximilian II. Fugger in den Jahren 1621 bis 1624 eine umfangreiche Ausbringung in seiner Prägestätte in Babenhausen veranlaßt. Nach längerer Prägepause gab es in der Zweiten oder Kleinen Kipperzeit zwischen 1674 und 1684 wieder Münzen der Fugger, bevor dann mit zwei singulären Taler-Prägungen von 1694 und 1784 die Münzgeschichte der Fugger endete. Max Bahrfeldt hatte die Arbeit von J. V. Kull im Jahr 1891 wie folgt charakterisiert: „Verf. hat das Material an Münzen und Archivalien in sehr geschickter Weise verarbeitet, eine angenehm lesbare und doch erschöpfende Monographie geliefert und so in dankenswerther Weise die Münzgeschichte eines Münzstandes zum Abschluss gebracht.“