BMU-Studie "Ökologische Auswirkungen von 380-kV-Erdleitungen und HGÜ-Erdleitungen"
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Die Übertragung elektrischer Energie erfolgt im europäischen Verbundnetz der ENTSO-E in der Regel mit Dreiphasen-Wechselstrom, der auch als Drehstrom bezeichnet wird, mit einer Frequenz von 50 Hz. Um die steigenden Anforderungen an die Energieübertragung über immer weitere Strecken zu erfüllen, wurden im Laufe der Zeit immer höhere Spannungsebenen eingeführt. Die höchste Spannungsebene in Europa ist ---- mit Ausnahme einer 750-kV-Leitungsverbindung zwischen Ungarn und der Ukraine ---- die 380-kV-Ebene. Andere Stromarten als Drehstrom werden nahezu ausschließlich für Sonderfalle eingesetzt. Beispiele hierfür sind der bei der Bahn eingesetzte Wechselstrom mit einer Frequenz von 16 _ Hz oder der Einsatz von Gleichstrom für Straßenbahnen, Seekabelverbindungen oder die Kupplung asynchroner Netze. Abhängig von der Spannungsebene wird das Stromnetz in die Bereiche Höchstspannung (380 und 220 kV), Hochspannung (i. d. R. 110 kV), Mittelspannung (i. d. R. 10/20 kV) und Niederspannung (400 V) eingeteilt. Je nach installierter Leistung der Kraftwerke speisen diese in die verschiedenen Spannungsebenen ein, wobei die großen Kraftwerksblocke (z. B. Kernkraftwerke) mit den Höchstspannungsnetzen verbunden werden. Die Kupplung der verschiedenen Spannungsebenen erfolgt über Drehstromtransformatoren.