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Das Berufsbild des Universitätsprofessors im Wandel

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Hochschullehrer sind zwar Forscher par excellence, sie selbst sind jedoch nur noch unzureichend erforscht, so lässt sich das Credo des Buches auf den Punkt bringen. Der Autor setzt an dieser Erkenntnislücke an, indem er die Gruppe der Universitätsprofessoren als institutionell ausgewiesene Vertreter des Hochschullehrerberufs in den Fokus einer Berufsbildanalyse stellt. Dies geschieht vor dem zeitdiagnostischen Hintergrund eines Wandlungsprozesses im Hochschulwesen und im Wissenschaftssystem unter dem Vorzeichen einer Ökonomisierung der Gesellschaft. Das Werk bewegt sich damit auch im Brennpunkt eines öffentlich geführten hochschulpolitischen Reformdiskurses über den Sinn und die Funktion der Universität von morgen. Sie weist interdisziplinäre Perspektiven auf, indem der Untersuchungsgegenstand juristisch bestimmt und historisch abgeleitet wird und integriert darüber hinaus nicht nur die bisherigen Konzepte der Professorenforschung, sondern stellt mit der Ausrichtung auf die Kategorie des Berufs einen neuartigen Ansatz vor. Das innovative Moment besteht in einem Zugang, der aktuelle Erkenntnisse der sozialstrukturellen Berufs- und der systemtheoretischen Professionssoziologie integriert und an identitätstheoretischen Fragestellungen anschließt. Dabei wird eine Verbindung zwischen den makrosoziologischen Ansätzen der Sozialstrukturanalyse und der Systemtheorie sowie mikrosoziologischen Handlungstheorien nach Maßgabe des Paradigmas der verstehenden Soziologie hergestellt. Diese Vorgehensweise liefert im Ergebnis ein allgemeines berufsbildliches Modell des inneren und äußeren Professorenberufs, das sich durch die Einheiten Macht (außen) und Wissen (innen) konstituiert. Analog dazu wird der handlungsrelevante Zusammenhang zwischen den Ebenen der Performanz (außen) und der Kompetenz (innen) der Berufsausübung abgedeckt. Darüber hinaus enthält das Berufsmodell idealtypische Kategorien zur Erfassung der äußeren und inneren Berufsdimension und konkretisiert sich als heuristisches Analysemodell, das als Planungsgrundlage für empirische Anschlussuntersuchungen dienen kann. Das Buch beinhaltet einen fundierten und neuartigen Zugang zum Hochschullehrerberuf und weist gleichzeitig Anknüpfungspunkte zu aktuellen Ansätzen, wie der nachstrukturalistischen Wissenschaftssoziologie, der wissenssoziologischen Diskursanalyse und der objektiv-hermeneutischen Professionssoziologie auf. Gemäß den zeitdiagnostischen Prämissen der Ökonomisierung des Hochschulwesens wird sozialer Wandel im Beruf als ein Prozess der Deprofessionalisierung hypostasiert und ein kategoriales Instrumentarium bereitgestellt, diesem Prozess in empirischen Studien qualitativ und quantitativ nachzuspüren.

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2012

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