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Mobile Assistenzsysteme zur Vernetzung von ambulanten Pflegediensten mit Angehörigen und weiteren Akteuren im Pflegewesen

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Das ambulante Pflegewesen steht aufgrund des demographischen Wandels und dem dadurch steigenden Anteil von Pflegebedürftigen an der Gesamtbevölkerung zunehmend unter Druck. Da sich die Anzahl qualifizierter Mitarbeiter und Einrichtungen im ambulanten wie im stationären Pflegebereich nur moderat entwickelt, werden immer mehr Patienten pro Mitarbeiter betreut. Zudem wird der Druck auf das Pflegewesen durch den strukturellen Wandel der Familien verstärkt, der dazu führt, dass sich immer weniger Angehörige um Pflegebedürftige kümmern. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, muss es gelingen, die Effizienz im Pflegewesen zu steigern, ohne die Pflegequalität zu beeinträchtigen. Der hohe Verwaltungs- und Dokumentationsaufwand bietet großes Potenzial für Effizienzsteigerungen. Weiterhin wirkt sich eine verbesserte Zusammenarbeit von Pflegediensten, Angehörigen und weiteren Beteiligten im Pflegewesen positiv auf den gesamten Pflegeprozess aus. Der Einsatz von IT verspricht durch eine zielgerichtete Übertragung und Bereitstellung von Informationen, die verteilt bei den einzelnen Akteuren des Pflegeprozesses vorliegen, die Effizienz und Qualität der Pflege zu verbessern. Für die ambulante Pflege erscheinen insbesondere mobile IT-Lösungen attraktiv, da sowohl die Eingabe als auch der Empfang der Daten unabhängig von Ort und Zeit sind. Während sich Forschungsprojekte in der Vergangenheit auf die Entwicklung mobiler Lösungen für Pflegedienste, eine Vernetzung der einzelnen Akteure oder auf eine Unterstützung der Pflegebedürftigen konzentriert haben, fokussiert diese Arbeit auf die Vernetzung von Pflegediensten und Angehörigen über prozessbasierte, integrierte mobile IT-Lösungen. Pflegedienste und Angehörige tauschen mithilfe mobiler Applikationen Informationen aus, greifen auf eine gemeinsame Informationsbasis zu und werden bei der Koordination von Terminen sowie dem Medikamenten- und Hilfsmittelmanagement unterstützt. Darüber hinaus erfolgt die Anbindung weiterer Akteure wie Ärzte oder Sanitätshäuser. Als Grundlage für die Ableitung von Anforderungen der Pflegedienste und Angehörigen dienen eine Literaturanalyse und Experteninterviews. Mithilfe einer Prozessanalyse werden Potenziale für mobile Services zur Vernetzung von verschiedenen Akteuren im Pflegewesen ermittelt. Die Ist-Prozesse und die abgeleiteten Potenziale stellen die Basis für die Entwicklung eines Portfolios dar, das sich aus 21 Services zusammensetzt. Im Anschluss erfolgt eine Bündelung der mobilen IT-Services zu jeweils einer Applikation für Angehörige und Pflegedienste. Teile des Konzepts werden prototypisch für Android-Tablets bzw. Smartphones umgesetzt. Neun Angehörige und fünf Pflegeexperten testen und beurteilen anschließend die Nützlichkeit und Nutzerfreundlichkeit der mobilen Applikationen. Daneben erfolgt die Entwicklung von Geschäftsmodellen sowie einer beispielhaften Anbieterwebseite und einer multimedialen Produktpräsentation.

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2012

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