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Biographie und (un)bewusste Berufswahlmotive von Psychotherapeuten

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Im Rahmen eines offenen qualitativ-interpretativen Forschungsansatzes kommen zehn Psychotherapeutinnen bzw. Psychotherapeuten zu Wort, die aus den Fachgebieten der Tiefenpsychologie sowie der Systemischen Familientherapie stammen. Die Autorin exploriert dabei im Sinne des Lebensstil-Konzepts von Alfred Adler bewusste und unbewusste Motive zur Berufswahl und beschäftigt sich mit der Entstehung beruflicher Stilformen (Spezialisierungen/Praxisformen). Als familiäre Beweggründe der Berufswahlmotivation werden von den befragten Psychotherapeuten schwere familiäre Schicksalsschläge, problematische Bindungserfahrungen, Bindungsmängel, das Fehlen oder der Verlust der Mutter und/oder des Vaters, Sehnsucht nach den Eltern, Heimerziehung oder Todesängste geschildert. Bemerkenswerterweise spiegeln sich lebensstiltypische Charakterzüge und Verhaltensweisen ebenso in den Interviewsituationen wider und bestätigen auf diese Weise das folgende Diktum Adlers: „Jeder Mensch verfügt über einen eigenen Lebensstil und spielt daher sein ganzes Leben lang dieselbe ‚Melodie‘“ – womit auch die Frage von Determination und Willensfreiheit aufgeworfen wird. Wie die Ergebnisse dieser qualitativen Explorationsstudie zeigen, ist die Analyse von Berufswahlmotiven im familiären Kontext eine sinnvolle Anregung von Entwicklungspotenzialen für Aus-, Fort- und Weiterbildung von Personen sowohl in der Psychotherapie als auch in anderen Gesundheits- und Heilberufen.

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2013

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