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Karsten Jaspersen

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Karsten Jaspersen ist ein historisches Beispiel für Widerstand um psychisch Kranke im dritten Reich zu retten: denn einerseits wissen wir gerade durch seine unermüdlichen Aktivitäten und hiervon verbliebenen Dokumenten, dass auch deutsche Psychiater sehr wohl wussten, was sie taten. Andererseits zeigt das Beispiel Jaspersen, dass ein Widerstand auch unter den Bedingungen der absoluten Diktatur möglich und jedenfalls in Teilbereichen erfolgreich sein konnte. Auch war es Jaspersen gewesen, der den Löwen von Münster, wie der Bischof von Galen genannt wird, über die Verfolgungen der Kranken informiert hatte. Davon machte der Bischof allerdings erst fast ein Jahr später öffentlich Gebrauch. Dieses damals so seltene positive Beispiel Jaspersens ist es gewesen, was mich am meisten anzog und aus meiner Sicht wertvoller ist als die rituelle Hervorrufung des Bösen in Gedenkveranstaltungen. Wie Jaspersen sich schon zu Lebzeiten gegen die Nazis zur Wehr setzen musste und trotzig z. B. seine Mitgliedschaft in der NSDAP beibehielt, um dieses Forum nicht zu verlieren, so muss er sich quasi auch nach seinem Tode noch verteidigen. Dabei möchte der Autor ihm helfen. Jaspersen wird etwa nachgesagt, er sei ein Freund des Hauptkriegsverbrechers Martin Bormann gewesen, was einfach nicht stimmt. Es wird auch behauptet, er sei Mitglied des antisemitischen republikfeindlichen „Freikorps Ehrhard“ gewesen, eine Erfindung, wie auch anderes. Im Kapitel über Jaspersens „Nachruhm“ steht darüber mehr. In diesem Buch sind alle noch in Durchschriften der Originale oder in notariell beglaubigten Abschriften vorhandenen Dokumente zusammengetragen worden. Damit kann jeder sich davon ein eigenes Bild machen, wie deutsche Psychiater vor dem Unglück gewarnt wurden.

Parameter

ISBN
9783931906252
Verlag
ANA-Publ.

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2013

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