Wunderkammern
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Die schönsten Wohnungen waren immer schon Spiegelbilder ihrer interessanten Bewohner. Apartments werden Bühnen des eigenen Charakters, die Wunderkammern unkonventioneller Lebenswege. Die Wohnung als Dandy sozusagen. Dabei wird kombiniert, was die Persönlichkeit unterstreicht. Modernes trifft auf Gesammeltes und auf Gegenstände mit eigenen Geschichten. Einheitlichkeit wird gemieden, stattdessen treffen in jenen atmosphärischen Räumen gedeckte Farben auf geometrische Muster und Antiquitäten auf ultramoderne Leuchten, so wie es eben gefällt. Über dem orientalischen Teppich schwebt eine Industrielampe, eine dunkle Holztäfelung trifft auf den Messingschimmer eines Carl-Auböck-Objekts, Paisley auf Onyx und Historisches auf Futuristisches. Die Liste der Kontraste, die diese collagenartigen Innenräume auszeichnen, ließe sich ewig erweitern. Diese Räume sind, ähnlich der Wohnungen von Designern und Architekten der klassischen Moderne, keine nüchternen Wohnmaschinen, sondern echte Wunderkammern. Die Versammlung seltener, skurriler, teils exotischer Gegenstände hat allerdings immer weniger mit dem investierten Geld zu tun als mit dem Lebensweg und der Fantasie seiner Bewohner und Schöpfer. So entstehen Räume, die aussehen wie Kulissen eines Kubrick, Fincher oder Lynch Films – manchmal kühl, manchmal glamourös, oft mysteriös und stets aufregend anders als die Räume der 1990er-Jahre. Wunderkammern stellt auf 256 Seiten einige der spannendsten Innenräume vor. Ähnlich wie Northern Delights präsentiert dieser Band auch die wichtigsten Innenraumgestalter und porträtiert Wohnungsbesitzer und ihre Einrichtungen. Daraus ergibt sich ein Buch über wegweisendes Interiordesign, bei dem es im Wesentlichen nicht um das Anhäufen der neuesten Produkte geht, sondern um das Erzählen der eigenen Geschichte. Das Buch erscheint in deutscher und englischer Sprache.