Frauenleben in Niederösterreich
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[Dieser Katalog erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellungen im Landesmuseum Niederösterreich („Frauenleben in Niederösterreich“: 23. Februar bis 19. Oktober 2014; „Ausnahmefrauen“: 30. November 2013 bis 12. Oktober 2014).] FRAUENLEBEN IN NIEDERÖSTERREICH / hrsg. von Elisabeth Vavra. Dieses Buch greift Frauenschicksale auf. Die Lebenssituationen der Porträtierten sind typisch für Frauen im Allgemeinen und jene in Niederösterreich im Besonderen. Das sind einmal Frauen in ihren durch das Geschlecht vorbestimmten Rollen als Ehefrauen und später als Mütter. Bei der Wahl des Gatten waren gerade Frauen aus dem Adel oder aus den besitzenden Klassen fremdbestimmt; andere – meist männliche Familienmitglieder – trafen für sie eine Entscheidung, die in erster Linie Interessen der Familie diente. Wo es wenig bis nichts zu vererben gab, konnten Frauen eher ihrer Neigung folgen, auch wenn bei der Wahl des Ehemannes oft wirtschaftliche Motive eine Rolle spielten, bot ihnen doch Heirat eine Chance auf Aufstieg. Im Kindbett waren Frauen aller Schichten ähnlichen Gefahren ausgesetzt. Mangelndes Wissen und fehlende Möglichkeiten der Empfängnisverhütung führten zu häufigen Schwangerschaften, die umgekehrt aber durchaus auch gewollt waren, da nur wenige Kinder das Erwachsenenalter erlebten. Enthält außerdem: AUSNAHMEFRAUEN – CHRISTA HAUER, HILDEGARD JOOS, SUSANNE WENGER / hrsg. von Alexandra Schantl. Der Begriff der „Ausnahmefrau“ beruht auf einem stereotypen Bild der Frau, suggeriert er doch, dass sich die als „Ausnahmefrau“ Bezeichnete geschlechtsuntypisch verhält, dass sie „für eine Frau“ Außergewöhnliches leistet. Insofern sind die im Mittelpunkt dieser Publikation stehenden Künstlerinnen Christa Hauer, Hildegard Joos und Susanne Wenger zwar zweifellos exzeptionell, aber zugleich auch repräsentativ für weibliche Kunstschaffende, die trotz ihrer Außergewöhnlichkeit auf Grund patriarchaler Gesellschaftsstrukturen weitgehend unterschätzt blieben. Während die – männlich dominierte – Kunstszene den Künstlerinnen der Vorkriegsgeneration gemeinhin eine „weibliche Ästhetik“ unterstellt hat, bezeugen gerade die Œuvres von Hauer, Joos und Wenger ein ganz und gar „unfeminines“ Interesse an formalen und inhaltlichen Fragen, das in ihren Arbeiten eine unverwechselbare Ausprägung erfuhr. ( Alexandra Schantl )