Standardisierung von Fairness Opinions
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In den letzten Jahren nahm die Bedeutung von Sachverständigenleistungen im Rahmen von Unternehmensübernahmen stetig zu. So werden externe Sachverständige zunehmend beauftragt, die finanzielle Angemessenheit des gebotenen Übernahmepreises zu überprüfen. Diese sog. Fairness Opinions sowie die damit verfolgten Ziele der Transaktionsparteien waren jedoch oftmals Gegenstand heftiger Kritik. U. A. wurde bemängelt, dass aufgrund fehlender standardisierter Erstellungsvorschriften zu viele Ermessensspielräume für den Sachverständigen bestehen. Die Aussagekraft der Fairness Opinion könnte folglich bei vermuteter interessensgeleiteter Erstellung durch den Sachverständigen konterkariert werden. In den letzten Jahren wurde national und international sowohl seitens der Judikative bzw. wesentlicher Börsenaufsichten als auch durch relevante Berufsverbände versucht, die bestehenden Regelungslücken zu schließen. Vor diesem Hintergrund werden in der Studie wesentliche Unterschiede in wichtigen kapital- bzw. gesellschaftsrechtlichen Vorschriften sowie von Standardisierungsversuchen verschiedener Berufsverbände herausgearbeitet. Anhand einer empirischen Analyse wird anschließend untersucht, wie Fairness Opinions auf beobachtbare Transaktionsmerkmale (Übernahmeprämie, Wahrscheinlichkeit der Verbesserung des Übernahmeangebots durch den Bieter) wirken. Basierend auf einem Datensatz von insgesamt 473 abgeschlossenen Unternehmensübernahmen von Zielgesellschaften mit verschiedenen Sitzländern wird folglich der Frage nachgegangen, ob Fairness Opinions eine Informationswirkung im Rahmen von Unternehmensübernahmen zukommt.