Die Klanginstallation
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Seit rund 40 Jahren entwickelt sich im Grenzbereich der Künste ein neues künstlerisches Genre: die Klanginstallation. Dabei bleibt die künstlerische Arbeit mit Klängen keineswegs nur den Musikern und Komponisten vorbehalten, sondern Klang wird zum raumgestaltenden, plastisch formbaren Material der Bildenden Kunst. Zeitlich-dramaturgische Entwicklungen wie in der Musik sind in der Klanginstallation selten, die atmosphärischen Klänge erscheinen oftmals fast statisch oder stationär. Und doch sind die Besucher der Klangkunst keineswegs passive Konsumenten wie im klassischen Konzertsaal, sondern sie bewegen sich im individuellen Tempo durch die klingenden Räume und werden zu Protagonisten der eigenen ästhetischen Erfahrung. Mit den Klanginstallationen werden Stimmungen inszeniert, die als Atmosphäre die Wahrnehmung des Ortes prägen und sich konstituierend auf die Gefühle der Rezipienten auswirken. In dieser Studie wird aus verschiedenen Perspektiven auf die junge Kunstform der Klanginstallation geblickt: Es geht um historische und technologische Aspekte, um die vielschichtige Bedeutung des Raumes und Fragen der Ästhetik. Anhand von Interviews mit fünf Klangkünstlern wird nach individuellen künstlerischen Strategien, Motiven und Intentionen gefragt. Und in einem empirischen Feldversuch wird die ästhetische Erfahrung der Rezipienten von Klangkunst eingehend untersucht: Wie wird die Klanginstallation von den Besuchern wahrgenommen und entspricht dies der Intention des Künstlers insbesondere in Hinblick auf Emotionen, die durch die klingenden Atmosphären ausgedrückt werden sollen? Kann in diesem Sinne von erfolgreicher Kommunikation gesprochen werden? Und lässt sich ein statistisch relevanter Effekt der Klangkunst auf die emotionale Verfassung ihrer Rezipienten nachweisen?