Platonische Schattenspiele in der Mignon-Rezeption bei Wilhelm Raabe
Autoren
Mehr zum Buch
Wilhelm Raabe gilt als Autor, auf den die Auffassung, dass sich Literatur aus Literatur nähre, zutrifft, wie auf kaum einen anderen Dichter. Zitate – in welcher Form auch immer – fanden bei ihm geballten Einsatz. Petra Helmreich analysiert Raabes Werk im Fokus seiner Mignonanlehnungen und deckt erstmalig vielfältige, systematische und funktionale Bezüge zu Platon auf. Dabei zeigt sie, wie und warum platonische Ideenkonstellationen zum „Angelpunkt eines ganzen, tief und weit ausgebildeten philosophischen Systems“ (Raabe, Der Schüdderump) in Raabes Werk geworden sind. Die komplexen platonischen Zitiervarianten hat Raabe mindestens an seine Mignon-Rezeptionen gebunden. Er überträgt jedoch seine eigenen Mignonabkömmlinge zumeist in den nackten Realismus der Gründerzeit – und rückt zentrale Fragen der Menschheit in den Mittelpunkt, die nicht nur bis heute Gültigkeit haben.