Der Beitrag der Reichsbodenschätzung zur Erklärung von räumlichen Ertragsunterschieden als Grundlage für eine teilflächenspezifische Landbewirtschaftung
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Die landwirtschaftlichen Betriebsmittel- und Produktmärkte sind seit der Liberalisierung des europäischen Agrarmarktes starken Preisschwankungen unterworfen, die in ihrer Grundtendenz zu einer deutlichen Steigerung der Faktor- und Produktpreise führten. So sind die Preise für Betriebsmittel insgesamt im Zeitraum von 2005 bis 2012 um 40 % angestiegen, wobei im Bereich des Ackerbaus die Preissteigerungen für Energie (+37,6 %), Saat- und Pflanzgut (+51,1 %) und Düngemittel (+96,8 %) herausragen (DBV, 2012, S. 207). Die daraus resultierenden Produktionskostensteigerungen in Verbindung mit den ebenfalls deutlich erhöhten landwirtschaftlichen Erzeugerpreisen für den gleichen Zeitraum von aggregiert 34,4 % – und hier im Besonderen bei Getreide (+138,3 %) und Raps (172,8 %) – setzen einen deutlichen Anreiz zu einer standortangepassten Intensivierung der Pflanzenproduktion (DBV, 2012, S. 207). Unterstützt wird diese jüngste Entwicklung von den Angebots- und Nachfrageverhältnissen auf den Weltmärkten für Nahrungsmittel, die im Hinblick auf eine Zunahme der Weltbevölkerung, knapper werdenden Bodenressourcen und einem Ausbau der Produktion von Nachwachsenden Rohstoffen in den kommenden Jahren erwartet werden (DBV, 2012, S. 229-231).