Größe im Kleinen
Autoren
Mehr zum Buch
Dokumentation zum 6. Internationalen Aphoristikertreffen. Beim nunmehr 6. Aphoristikertreffen, haben wir uns zu einer Erweiterung entschlossen. Wir wollen neben dem Aphorismus auch seine Nachbarn in den Blick nehmen. Das hat unter anderem auch innere Gründe. Denn die ‚Sortenreinheit‘der Gattung ist in den Neuerscheinungen derletzten Jahre keineswegs mehr der Normalfall. Wer sind diese Nachbarn? Worin besteht die Nachbarschaft? Hat der eine oder andere dieser Nachbarnheute eine besondere Konjunktur? Besteht eine Tendenz zur Vermischung der Grenzen? Das sindnur einige der Fragen, die sich unmittelbar ergeben. „Literarische Kleinformen“: das ist der Begriff, unter den die Literaturwissenschaft diese benachbarten Formen fasst. Zu den „Literarischen Kleinformen“ gehören im Wesentlichen: die Anekdote, an deren Zweiteilung sich die Grenze zu den größeren, rein epischen Textsorten exakt bestimmen lässt, der Witz und das Rätsel, die sich schon umgangssprachlich von ihrer Intention her abgrenzen lassen, und das Epigramm, das in der Regel durch seine gebundene Form zu bestimmen ist, des Weiteren und kernhaft das Sprichwort, die in der griechischen und römischen Antike gründenden Formen Apophthegma und Sentenz, weiter die Maxime mit ihrer inhaltlich bestimmten und das Fragment mit seiner an eine literarische Epoche geknüpften Sonderbedeutung, schließlich der Aphorismus als für die Moderne besonders bedeutsame und ertragreiche Textsorte.