Vom Siechenhaus zum Kantonsspital
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Im Gegensatz zu den heutigen Spitälern, in welchen Erkrankte wiederum gesund gepflegt werden, lagen in den ersten Spitteln die Kranken neben Vagabunden, ledigen Müttern, zum Tod verurteilten Kindern, Bedürftigen und Straffälligen. Die 'tobsüchtigen Irren' fristeten angekettet in Kellerräumen ihr Leben, das am meisten eingesetzte Medikament war Opium. Den kaum vorstellbaren 500-jährigen Wandel vom alten Spittel aus dem Jahr 1508 zum modernen Kantonsspital Obwalden führt uns der Arzt Andreas Anderhalden in einem eindrücklichen Zeitdokument vor Augen. Eingebettet in viele authentische Krankengeschichten früherer Jahrhunderte vermag der Autor die Geschichte des Kantonsspitals geschickt mit der gesamteuropäischen Spitalentwicklung zu verknüpfen. Unglaublich kurz liegt die Zeit zurück, als noch 16 Pflegende 114 Spitalpatienten betreuen mussten oder das erste Ambulanzfahrzeug nur durch einen Landsgemeindebeschluss angeschafft werden konnte. Das Buch führt uns umfassend und kompetent durch ein halbes Jahrtausend Obwaldner Spitalgeschichte. Wir finden die bauliche Entwicklung sowie das Behandlungsangebot vom Spittel bis zum Kantonsspital Obwalden Ende 2014 aufgezeichnet. Angereichert wird die Geschichte mit eindrücklichen Bildern und Originaldokumenten. Zusammen mit dem Buch 'Gebresten, Pest und Badestuben' des gleichen Autors bildet das Werk einen wesentlichen Teil der Obwaldner Geschichte ab.