Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg
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Der Trend der internationalen Forschung hin zu Fragen, die nicht allein im Rahmen nationaler Geschichten beantwortet werden können, scheint ungebrochen. Während die Zahl der Angebote von transnationalisierten Nationalgeschichten einzelner Staaten ständig steigt, sind Versuche in Richtung von Transnationalisierungsgeschichten ganzer Regionen mit mehreren Staaten und Nationen noch nicht in Angriff genommen worden. Diese Lücke für Ostmitteleuropa zu schließen, ist Anliegen des Buches. Im Zentrum des ersten Bandes dieser auf drei Bände angelegten transnationalen Geschichte Ostmitteleuropas steht die Zeit von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Behandelt werden fünf Dimensionen, in denen die Transnationalität der zwischen Ostsee und Adria, Deutschland und Russland zu verortenden Geschichtsregion zu beobachten ist: 1. die De- und Reterritorialisierungen in der Region einschließlich der kulturellen und politischen Reaktionen auf neue Raumordnungen, 2. die Migrationen aus, durch und in die Region, 3. die wirtschaftlichen Verflechtungen, transnationalen Marktbeziehungen und Infrastrukturen, 4. kulturelle Grenzüberschreitungen und Kulturtransfers, 5. die Vertretung der Region im System der Internationalen Organisationen und Netzwerke transnationaler Akteure. Jedes Kapitel stellt einerseits den spezifischen Transnationalisierungsaspekt auf der Basis empirischer Befunde dar, andererseits diskutiert es mit Blick auf den internationalen Forschungsstand weiterführende Forschungsfragen. Die methodische Debatte und die empirischen Einzelforschungen der transnationalen Geschichte sind weit vorangeschritten. Dieser Band bietet die erste zusammenfassende Darstellung.