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Kunst verbucht

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  • 277 Seiten
  • 10 Lesestunden

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Welche Bedeutung illuminierten Handschriften im Mittelalter zukam, ist ihrer reichen Ausschmückung ebenso zu entnehmen wie dem sorgfältigen Umgang mit ihnen. Die von ihnen ausgehende Faszination setzt sich bis in die Gegenwart fort. Rudolf Koch ließ sich bei der Gestaltung seiner Bücher unter anderem vom Perikopenbuch Heinrichs II. inspirieren, der französische Verleger Tériade bezog sich bei der Konzeption der von ihm ins Leben gerufenen Zeitschrift Verve allgemein auf die handgeschriebenen und illuminierten Texte des Mittelalters. Ausgeprägte Anleihen an mittelalterlichen Miniaturen zeichnen sich im Illustrationswerk von Hermann Hesse und noch weit stärker im sogenannten Roten Buch des Psychologen und Tiefenanalytikers C. G. Jung ab. Vor allem aber orientieren sich zeitgenössische Buchkünstler immer wieder am Buch der Vergangenheit. Das Spektrum ist weit gefasst und schließt die Auseinandersetzung mit einem einzelnen Buch ebenso ein wie eine allgemeine Orientierung an Literaturtypen, wie der kosmologischen Studie, dem Tierbuch, dem Herbarium, dem Andachtsbuch oder dem Totentanz. Welche Fülle an Gestaltungsmöglichkeiten ausgeschöpft wird und wie weit hier die alten Vorlagen Pate stehen, lässt sich oft nur ausschnitthaft erfahren. Die hier vorgestellten Gegenüberstellungen von tradiertem Genre und zeitgenössischem Künstlerbuch sucht Möglichkeiten einer Konfrontation nachzuvollziehen und Anregungen zur Betrachtung zu liefern.

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Kunst verbucht, Viola Hildebrand

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Erscheinungsdatum
2015
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