Die Abfindung bei Verlust des Arbeitsplatzes aus betrieblichen Gründen
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Als zweiter Band der Schriftenreihe des Deutsch-Italienischen Instituts für Rechtskulturvergleich in Europa – D. I. R. E. erscheint die erste wissenschaftliche Studie, die den vom Institut verfolgten Forschungsansatz, den Rechtskulturvergleich zwischen europäischen Staaten, anhand eines arbeitsrechtlichen Themas im deutsch-italienischen Vergleich vorbildlich umsetzt. In Italien ist die Abfindungszahlung bei Verlust des Arbeitsplatzes aus betrieblichen Gründen die Regel, in Deutschland die Ausnahme, doch warum? Dieser spannenden Frage geht die Arbeit auf den Grund. Die Studie, hervorgegangen aus einer an der Juristischen Fakultät mit summa cum laude abgeschlossenen Dissertation, stellt nicht nur die Vorschriften beider Länder zu Kündigung und Abfindung einander gegenüber, sondern untersucht zugleich die rechtskulturellen Bedingungen, insbesondere die gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Verhältnisse, die zu so unterschiedlichen Abfindungsregelungen in Deutschland und Italien geführt haben. Aus historischer Perspektive spannt sie den Bogen von den Ursprüngen der Abfindung bis zur heutigen Rechtslage und zeigt für beide Länder das jeweilige Zusammenspiel zwischen Abfindungs- und Kündigungsschutznormen auf. Dabei gelingt dem Autor der Nachweis, dass es weniger die Sachnotwendigkeiten als vielmehr die rechtskulturellen Prägungen der Mentalitäten waren, die am Ende sehr verschiedene Abfindungskonzepte ausformten. Das macht die Arbeit zugleich zu einer exemplarischen Untersuchung der Einflüsse der deutschen und italienischen Rechtskultur auf das materielle Recht in identischen Konfliktlagen, die über die behandelte arbeitsrechtliche Thematik weit hinausweist.