Österreich 1934 - das Spiel mit dem Feuer
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Das vorliegende Werk ist das Ergebnis des Wiener Kulturkongresses 2014, der namhafte Historiker, Politologen und Juristen zusammenführte, um vermehrt Fachleute aus dem konservativen Lager zu Wort kommen zu lassen, war doch die Geschichtsschreibung über den Februar 1934 bislang hauptsächlich von der Sozialdemokratie nahestehenden Wissenschaftlern erforscht und aufgearbeitet worden. Die Verschränkung der innenpolitischen Entwicklung mit den Entwicklungen im europäischen Umfeld zählte zu den Vorraussetzungen der Tragik der Ereignisse 1934, die nach dem Februaraufstand in den „Staatsstreich von oben“ und in das autoritäre System führten. Viele Autoren lehnen den Begriff „Austrofaschismus“ ab, für dessen Klassifizierung allerdings das Regime durch seine repressiven Maßnahmen Argumente geliefert hat. Die zunehmende Radikalisierung in Wort und Tat auf beiden Seiten führte zu einer verhängisvollen Spirale der Gewalt. Der Leser erfährt, dass der Mythos der zahlreichen Opfer auf sozialdemokratischen Seite der Wirklichkeit nicht standhält: mehr als ein Drittel der Opfer waren Unbeteiligte, ein weiteres Drittel bestand aus den Regierungstruppen und den ihnen verbündeten bewaffneten Einheiten und etwa ein Viertel der Todesopfer waren sozialdemokratische Kämpfer bzw. justifizierte Personen. Bekanntestes Opfer der Justiz war der steirische Schutzbundführer Koloman Wallisch, eine eindrucksvolle Persönlichkeit, der ein eigener Beitrag gewidmet ist. Wichtig auch der Hinweis, dass die sozialdemokratische Partei bereits vor den verhängisvollen Februartagen eine Spaltung erfahren hatte, wodurch der Aufstand auch von der Mutterpartei nicht hätte verhindert werden können. Fest steht, dass die Christlich-Sozialen in allen ihren Erscheinungsformen ihrerseits weder damals noch heute die tiefe Traumatisierung der Sozialdemokratie durch die Ereignisse und Folgen des Jahres 1934 erkannt haben. Vielleicht bietet diese Feststellung eine Grundlage für weitere Gespräche der politischen Parteien über die tragischen Ereignisse und damit zu einer Entemotionalisierung dieses noch heute relevanten Themas.
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