Die Welt - ein Buch
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Anselm Kiefers Auseinandersetzung mit der Literatur durchdringt alle Bereiche seines Œuvres: Bilder, Skulpturen, Installationen, Vitrinen, Zeichnungen, Holzschnitte und Bücher. Bereits in frühen Jahren entstanden die ersten Künstlerbücher, die aus überarbeiteten Photographien, Aquarellen und Zeichnungen bestehen – eine künstlerische Praxis, die er bis heute fortsetzt. In seinem Werk eröffnet Kiefer (geb. 1945) einen alchemistischen Kosmos, in dem sich Mythos und Historie, Kabbala und Mystik, antike und moderne Literatur, Christentum und Judentum begegnen. Werktitel und Widmungen spiegeln seinen kontinuierlichen Dialog mit Autoren wie Gottfried Keller, Ernst Jünger, Paul Celan und Ingeborg Bachmann. Überraschend, aber durchaus folgerichtig erhielt Anselm Kiefer 2008 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In seiner Dankesrede bezeichnete er die Dichtung als Fundament seiner Arbeit: „Ich denke in Bildern. Dabei helfen mir Gedichte. Sie sind wie Bojen im Meer. Ich schwimme zu ihnen, von einer zur anderen; dazwischen, ohne sie, bin ich verloren.“ Das anlässlich einer Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig (27.2.–16.5.2016) erscheinende Katalogbuch ist ausschließlich Kiefers Künstlerbüchern gewidmet.