Entnazifizierung in Kaufbeuren
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Die Entnazifizierung in Kaufbeuren bedeutete formal das endgültige Ende der NS-Zeit und ihrer bis dahin noch übrig gebliebenen Reste. Zugleich markierte die Aufnahme der Spruchkammerarbeit den Beginn der Aufarbeitung der Geschehnisse der vorangegangenen zwölf Jahre, zumindest so die Intention der amerikanischen Besatzer. Das Buch zeichnet die Tätigkeit der Kaufbeurer Spruchkammer anhand ihres Wirkens in den Bereichen der öffentlichen Verwaltung, der Schulen und der Wirtschaft nach. Doch nicht erst mit der Tätigkeit der Spruchkammer musste sich die Bevölkerung den Ereignissen der NS-Zeit stellen, bereits vor deren Bildung unternahmen die Amerikaner erste Schritte der Aufarbeitung. Anhand zweier ausgewählter Beispiele aus den Bereichen Verwaltung und Schulwesen wird dargestellt, wie ein Entnazifizierungsprozess ablief und was er für die Betroffenen bedeutete. Welche Rolle dabei die örtliche Vernetzung für die Betroffenen spielte, fließt ebenso in die Darstellung ein wie deren Verortung in der Kaufbeurer Nachkriegsgesellschaft. Mit der Analyse der Berichterstattung des „Allgäuer“ in der Zeit vom Sommer 1945 bis zur Auflösung der Spruchkammer 1948 wird schließlich versucht, die Reflexion ihrer Arbeit in Presse und Gesellschaft greifbar zu machen. Das Buch soll ein Beitrag zur Kaufbeurer Nachkriegsgeschichte sein und Anknüpfungspunkte zur weiteren Auseinandersetzung mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bieten.