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Industriekultur und Alltagsleben

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'Industriekultur und Alltagsleben' ist eines der bedeutendsten Bücher von Hermann Glaser; der Autor hat es für diese Taschenbuchausgabe überarbeitet und durch Hinzufügen eines Kapitels auf den neuesten Stand gebracht. An Herrschaftsgeschichte besteht kein Mangel. Hermann Glasers Geschichtsbegriff ist jedoch ein anderer. umfassenderer: Er wendet sich der Geschichte und den Geschichten der kleinen Leute zu. An einer Fülle von Beispielen schildert er höchst anschaulich das Leben der Menschen im Maschinenzeitalter und zeigt, wie Maschinen den Menschen zum Schicksal wurden. Er lenkt unseren Blick auf die arbeitenden und die feiernden, auf die leidenden und die erfolgreichen Menschen im 19. und 20. Jahrhundert. Hermann Glaser sucht und sichert Spuren von Lebensformen in der Epoche der Industrialisierung, von Vorgängen und Ereignissen in der Zeit des Aufstiegs, des Niedergangs und des Neubeginns nach 1918 und 1945. Im Zentrum seiner Betrachtungen steht das Dingliche; vor allem aber die Wechselbeziehungen zwischen den Dingen und dem Bewußtsein. zwischen Empfindungen und Handeln. zwischen Denken und Umwelt. Wie tritt das Bewußtsein dinglich in Erscheinung, wie wird es von seiner Umwelt geprägt, wie prägt es seinerseits die Umwelt? Die Maschinenzeit war voller Widersprüche, Gegensätze, sozialer Ungerechtigkeiten. Ihr Fortschrittsglaube war vielfach fatal. Am Beispiel dieser Epoche läßt sich am besten zeigen, was es heißt, Modernität zu erfahren und zu erleiden, sie zu gestalten und an ihr zu scheitern. Indem wir uns dem unmittelbaren Ursprung unserer hochentwickelten Industriegesellschaft zuwenden, indem wir die Probleme und Konflikte unserer direkten Vorfahren nachvollziehen, erfahren wir, warum wir so sind, wie wir sind.

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