Einfluss und Wirkung von Nachfragemacht auf Preisentscheidungen
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Marktmacht sowie deren Ausübung erreicht regelmäßig die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Das Industrieumfeld kann dabei vielfältig sein und reicht von Online-Versandhändlern über den Lebensmitteleinzelhandel bis hin zu reinen Industrieprodukten. Oft bewegen sich Unternehmen mit ihrem Verhalten nahe, aber oft auch jenseits der legalen Grenzen. Untersuchungen der verantwortlichen Aufsichtsbehörden sind daher keine Seltenheit. Im Jahr 2014 ist Marktmacht auf Nachfrageseite durch die Sektoruntersuchung des Bundeskartellamts im deutschen Lebensmitteleinzelhandel noch einmal besonders in den Fokus gerückt. Neben der wirtschaftlichen Praxis findet Nachfragemacht auch in der Wirtschaftsforschung größer werdende Beachtung. Die vorliegende Arbeit untersucht die Einflussfaktoren und Auswirkungen von Nachfragemacht in Handelsbeziehungen sowie den strategischen Einsatz von Marktmacht. Zur Untersuchung der Fragestellungen wurden experimentelle Daten von 240 Versuchsteilnehmern, die auf Posted-Offer-Märkten miteinander interagierten, im Labor erhoben. Die gewonnene Datengrundlage wurde u. a. mit Hilfe von multivariaten Regressionsmodellen analysiert, um das individuelle Preissetzungsverhalten der Anbieter zu untersuchen. Die Arbeit verfolgt dabei mehrere Ziele: Zum einen wird das Preissetzungsverhalten der Anbieter als Reaktion auf ausgeübte Einkaufsmacht näher beleuchtet, um zu analysieren, wodurch sich der Vorteil einer Machtposition tatsächlich einstellt. Zum anderen werden die Einflüsse struktureller Variablen auf den Erfolg von Nachfragemachtausübung analysiert. Dazu gehört insbesondere die Frage, ob Marktmachtausübung im Umfeld von Must-Have-Artikeln eine erfolgreiche Strategie darstellt.