Leherb
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Helmut Leherb(auer) wurde 1933 in Wien geboren. 1948 bestand er, kaum 15 Jahre alt, die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 1955 heiratete er Lotte Profohs, die die Grafik-Klasse der Akademie besucht hatte. Als Mitbegründer der Wiener Schule des phantastischen Realismus mußte er sich erst von dieser Kunstrichtung emanzipieren, ehe er sich als Surrealist durchsetzen konnte. 1964 wurde Leherb für die Biennale in Venedig nominiert. Ein neu bestellter Minister verhinderte fünf Wochen vor der Eröffnung die Teilnahme. Für Leherb erwies sich der damit verbundene Skandal als Glück; mit einem Schlag war er europaweit eine Berühmtheit. Das Künstler- und Ehepaar Leherb / Profohs übersiedelte nach Paris, wo es in seinen surrealen Verkleidungen von der feinen Gesellschaft gefeiert wurde. 1980 zog sich Leherb für zwölf Jahre völlig zurück, um sechs riesige Bildtafeln in Fayence-Malerei auszuführen; eine technische Unmöglichkeit, wie ihm alle Keramikfachleute versicherten. Danach hatte die Kunstwelt den Surrealisten vergessen. Leherb, der bei der jahrelangen Arbeit mit hochgiftigen Substanzen nicht nur seine Gesundheit ruiniert, sondern auch seine finanziellen Reserven erschöpft hatte, starb 1997 in einem Wiener Krankenhaus nach langer, schwerer Krankheit an einem Schlaganfall.