Die Freiheit und das Gehirn
Autoren
Mehr zum Buch
Die Freiheit des menschlichen Denkens wird durch einige prominente Vertreter der gegenwärtigen Hirnforschung grundsätzlich bestritten. Zu Unrecht, wie der renommierte Neurologe und Philosoph Detlef B. Linke meint. Er zeigt, weshalb der Kreativität und der Zeit eine zentrale Rolle im menschlichen Denken und Handeln zukommt und sich genau darin die Freiheit des Denkens manifestiert. Glaubt man einigen renommierten Vertretern der Hirnforschung, dann ist die Überzeugung von der grundsätzlichen Denk- und Handlungsfreiheit des Menschen eine zwar nützliche Vorstellung, aber eben doch nicht mehr als eine Illusion. Eine Ansicht, der Detlef B. Linke mit seinem neuen Buch entgegentritt. Danach gilt jenes Modell vom Gehirn, das längst entschieden habe, bevor uns ein Gedanke bewußt wird, keineswegs für alle Vorgänge des Denkens. Vor allem nicht bei den Reflexionsprozessen, die langfristigen Lebensentscheidungen und begründetem Handeln vorangehen. Mag das Gehirn auch „selbst“ rasch entscheiden, ob wir einen Fuß heben oder den Kopf einem Geräusch zuwenden. Bei allen längerfristigen Fragen und in der Zukunft liegenden Zielen - z. B. denen nach dem richtigen Weg zu unserem individuellen Glück, nach den Normen und Werten unseres Handelns - befindet sich das Denken keineswegs außerhalb der individuellen Kontrolle. Sobald sich größere Zeitfenster auftun, besitzen wir die Fähigkeit, eine Szenerie verschiedener Denkinhalte und Handlungsalternativen zu entwerfen, zu korrigieren und gegebenenfalls auszuführen. Menschliche Kreativität ist in diesem Sinne der beste Beleg für die menschliche „Denk- und Handlungsfreiheit“. Ein wichtiger und kontroverser Beitrag zur Frage nach der Autonomie des Denkens und Handelns und eine gewichtige Gegenstimme zu den Verfechtern des neurobiologischen Determinismus.