Die Raumordnung in ausgewählten Romanen des japanischen Schriftstellers Murakami Haruki
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Dass dem Raum in den Romanen von Murakami Haruki eine wichtige Rolle eingeräumt werden muss, zeigt die stetige Präsenz realer und imaginärer Gegenräume in seinen Texten. In Murakamis Romanen sind binäre Raumkonstruktionen erkennbar, die sich durch kontrastive Semantisierungen auszeichnen und die Figuren sowie die Erzählhandlung in erheblichem Maße mitbestimmen. Eine Analyse dieser Raumsemantik veranschaulicht, wie Murakami durch diese für sein Werk spezifische Raumordnung gesellschaftskritische Gegendiskurse und Denkanstöße initiiert. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt daher auf der Analyse des literarischen Raumes, dessen Funktion im Zuge des „spatial turn“ nicht mehr nur als bloße Kulisse wahrgenommen wird, sondern als integraler Bestandteil bei der Konstruktion literarischer Welten anzusehen ist. Die Analyse greift dabei u. a. auf Jurij Lotmans Modell der binären Raumoppositionen und auf Michel Foucaults Modell der Heterotopie zurück. Daneben bezieht sich die Arbeit auch auf Ansätze der postkolonialen Theorie (Edward Said, Homi Bhabha). Auf dieser theoretischen Grundlage eröffnet sich eine aufschlussreiche Perspektive auf die fiktionale Welt des japanischen Schriftstellers.