Einfluss von Mutationen im Bereich der überlappenden Leserahmen für Polymerase und Oberflächenprotein des Hepatitis-B-Virus auf die Funktionalität beider Proteine
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Infektionskrankheiten wie AIDS, Tuberkulose oder Malaria gehören zu den Haupttodesursachen weltweit. Sie sind nicht nur verantwortlich für das Leid von Millionen Menschen, sondern auch für Schädden an Wirtschaft und Sozialgefüge. Die Schriftenreihe Infektiologie versucht, einen Beitrag zur Bekämpfung dieser Krankheiten zu leisten. Ergebnisse der Grundlagenforschung, klinische Anwendungen sowie gesundheitspolitische Bezüge kommen zur Darstellung. Für die antivirale Therapie einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus stehen neben Interferon-alpha auch Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (RTI) zur Verfügung. RTI können jedoch zur Selektion resistenter Varianten führen. Aufgrund des überlappenden Leserahmens für das Oberflächenantigen mit dem Genbereich der Reversen Transkriptase können Resistenzmutationen auch die Aminosäuresequenz des Oberflächenantigens (HBsAg) verändern und zur Expression trunkierter Proteine führen. Die Mutationsmuster von 60 Isolaten wurden in beiden Leserahmen untersucht. Die Ermittlung der Resistenzfaktoren verschiedener Mutationen im Genbereich der Reversen Transkriptase trug zu Erkenntnissen über Kreuzresistenzen bei. Untersuchungen der Mutationen im HBsAg-Bereich zeigten Unterschiede im Sekretionsverhalten. Dr. Maria Neumann-Fraune konnte durch diese Untersuchung zeigen, dass die korrespondierenden Veränderungen in den überlappenden Leserahmen der RT und des HBsAg Auswirkung auf die Funktionalität beider Proteine haben und somit den klinischen Verlauf der HBV-Infektion beeinflussen können.