Grenzen klassischer Erklärungsmodelle bei Bildungsentscheidungen und alternative Herangehensweisen
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Hochschulbildung wird weltweit sehr unterschiedlich von Staaten subventioniert: Während in den USA und im Vereinigten Königreich im Durchschnitt etwa zwei Drittel der Mittel aus privater Hand kommen, übernimmt der Staat in den skandinavischen Ländern etwa 90% der Bildungskosten. Die Frage nach dem optimalen Finanzierungsumfang und Subventionsmodell wird in der Wissenschaft gegenwärtig vermehrt mit Hilfe neoklassischer Modelle untersucht, auf deren Basis auch Handlungsempfehlungen für die staatliche Bildungspolitik abgeleitet werden. Im Mittelpunkt stehen hierbei unter anderem Fragen über die Notwendigkeit, externe Effekte der Bildung zu internalisieren oder Abschreckungswirkungen von progressiven Steuersystemen durch Bildungssubventionen auszugleichen. Unter Berücksichtigung neuerer empirischer Erkenntnisse müssen die restriktiven Annahmen dieser Modelle indessen kritisch hinterfragt werden, weil es zwischen empirischen Beobachtungen von Bildungsentscheidungen und den Ergebnissen aus der Modelltheorie zu verschiedenen Widersprüchen kommt. Es ist daher zu prüfen, ob die neoklassische Herangehensweise bei Bildungsfragen eine zutreffende Abbildung realer Zusammenhänge gewährleisten kann. Da die Frage verneint werden muss, ist alternativ zu ermitteln, wie Bildungsentscheidungen stattdessen modelliert und analysiert werden können. Zu diesem Zweck wird die Verhaltensökonomie als relativ junger Zweig der Wirtschaftswissenschaft eingeführt, um die Analyse von Bildungsentscheidungen und insbesondere die Verhaltensannahmen der Akteure zu erweitern: Wie sich zeigt, ergeben sich hieraus zum Teil deutlich abweichende Rückschlüsse bezüglich des Finanzierungsmodells und des Umfangs der staatlichen Subventionierung von Hochschulbildung.
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- ISBN
- 9783899667738