Horn oder Die Gegenseite der Medien
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Unser täglicher Umgang mit Medien ist durch eine bemerkenswerte Konjunktur des Taktilen geprägt. Überall und immerfort berühren wir Smartphones und Tablets, halten sie fest, schnallen sie an, tippen behutsam auf ihre Oberflächen und sind aufmerksam für ihre Vibrationen. Doch nicht nur wir sind es, die die Medien in zunehmendem Maße berühren. Im Gegenzug sind es auch die Medien, die uns abtasten : von Drucksensoren in Autositzen über Bewegungsmelder vor automatischen Türen bis hin zu Körperscannern und Fitnessarmbändern. Henning Schmidgen antwortet darauf, indem er ein exemplarisches ›Dazwischen‹ genauer betrachtet: Horn ist ein natürliches Material, aber auch ein künstliches Objekt. Es steht an der Grenze zwischen Innenwelt und Außenwelt, ist Zierde und Schmuck, Werkzeug und Panzer. Im Dialog mit Künstlern, Wissenschaftlern und Philosophen, die sich mit Posthörnern und Schalltrichtern, mit Hornhäuten, Gedächtniskegeln und Rhinozerossen beschäftigt haben, entwirft Henning Schmidgen ein Panorama unserer taktilen Kultur, in dem die Gegenseite der Medien klar zum Vorschein kommt.