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Natur- und Geisteswissenschaften im Dialog

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Interdisziplinarität bedeutet im Hinblick auf den Dialog zwischen Natur- und Geisteswissenschaften nicht nur eine wechselseitige Bereicherung der beteiligten Disziplinen, sondern auch die Möglichkeit und Chance, neue Diskurse zu produzieren und damit auch neue Anwendungsbereiche bestehender Methoden und Theorien zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang hat die interdisziplinäre Kooperation eine wichtige Aufklärungsfunktion, welche die Innovationsfähigkeit und die Flexibilität des gesamten Wissenschaftsbetriebes im Verständnis eines offenen Systems garantieren könnte. Die Geisteswissenschaften verstehen sich zunehmend auch als Kulturwissenschaften. Ihr traditionelles Konzept ist heute in Zeiten des raschen -kulturellen Wandels und globaler Veränderungen nicht mehr ganz überzeugend, sodass sich vor allem zwei Ansätze in den Geisteswissenschaften entwickelt haben: ein praktisch orientierter Ansatz in Richtung beruflicher Schlüsselqualifikationen und ein methodologisch-theoretischer, der von einem umfassenden Verständnis von Kultur ausgeht. Den Naturwissenschaften stellt sich in unserer Gegenwart in ungebrochener Bedeutung die Frage nach den kulturellen Bedingungen von wissenschaftlicher Rationalität. Ob diese Entwicklung die Einheit der Wissenschaften wiederherstellt oder ihre Fragmentierung und Spezialisierung fördert, ist offen. Der schon im 19. Jahrhundert gezogene Graben zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften ist aber aus heutiger Sicht keineswegs unüberwindlich, wie auch die Beiträge im vorliegenden Band verdeutlichen.

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2017

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