Euphrat und Tigris im Alten Orient
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Sprechen wir über die Geschichte und Kultur des Alten Orient, verwenden wir häufig die Begriffe Mesopotamien und Zweistromland – das Land zwischen Euphrat und Tigris. Diese beiden Flüsse waren prägend für die Zivilisationen, die sich an ihren Ufern entwickelten. Bisher existiert jedoch keine Studie, die sich der Frage widmet, wie die beiden Flüsse zur Zeit des Alten Orient wahrgenommen wurden und wie sie das Leben der Menschen prägten. Theresa Blaschke zieht zur Beantwortung dieser Frage Keilschrifttexte, die die beiden Flüsse namentlich nennen, aus allen Textgattungen und Zeitperioden der altorientalischen Geschichte zur Analyse heran. Da der Verlauf der beiden Flüsse zur Zeit des Alten Orient umstritten ist, ist eine detaillierte Auseinandersetzung mit ihrer Geografie zwingend erforderlich. Vor allem dem Tigris ist eine größere Bedeutung für die Region zuzuschreiben, als lange angenommen wurde. Darüber hinaus widmet sich die Studie den Themenbereichen der Herkunft und Schreibung der Flussnamen, der Überquerung der Flüsse und ihrer Wahrnehmung als Grenzen, der Nutzung der Flüsse als Verkehrswege, der Beschreibung der Flüsse als Wasserlieferanten und Überflussbringer sowie rituellen Aspekten und der Frage der Vergöttlichung der Flüsse. Auf diese Weise gibt Blaschke erstmals einen umfassenden natur- und kulturgeschichtlichen Überblick über Euphrat und Tigris im Alten Orient und das Leben an ihren Ufern.