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Die hier zusammengestellten Texte und Fotos werfen ein Licht auf die Erinnerungsarbeit der „Ideenwerkstatt Waldkirch in der NS-Zeit“ in den Jahren 2011– 2017. Sie geben zugleich den Blick frei auf die erfreuliche Erscheinung, dass auch bei einer geschichtspolitisch hochbrisanten und schwierigen Problematik wie dieser ein allmählicher Meinungswandel möglich ist. Die Dokumentation der Waldkircher Erinnerungsarbeit findet in einer Zeit statt, in welcher auch in anderen Städten und Gemeinden unseres Landes endlich die jahrzehntelang gemiedene Täterforschung ins Bewusstsein gerückt wird. In Baden-Württemberg sind derzeit mehr als 100 Forscher dabei, in ihrem THT-Projekt die Geschichte von „Tätern, Helfern und Trittbrettfahrern“ der NS-Zeit in ihrem näheren Umfeld zu ermitteln und einer zunehmend aufgeschlossenen Öffentlichkeit zu unterbreiten. Vielleicht kann unsere Dokumentation Anregungen geben, wie über die Erforschung der Täterbiographien hinaus eine längerfristige Auseinandersetzung mit dieser Thematik geführt werden kann. Wer den Weg verstehen will, den die deutsche Gesellschaft damals gegangen ist – in die Diktatur, in den Zweiten Weltkrieg und in den Holocaust –, kommt nicht daran vorbei, sich mit den unterschiedlichen Formen der Täterschaft zu beschäftigen.