Lisa Huber Steine
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Als Schlussstein wird der Keilstein am höchsten Punkt eines Bogens, einer Kuppel oder eines Rippengewölbes bezeichnet. Aufgrund seiner besonderen statischen Funktion, seiner Bedeutung und seiner zentralen Position wurde er häufig bauplastisch verziert, beispielsweise mit Kopf-Plastiken, dem Wappen oder den Initialien des Erbauers. Diese Symbole wurden im kirchlichen Bereich durch religiöse Motive ersetzt. Die in über 22 Metern Höhe gesetzten Schlusssteine im Albertinischen Chor des Wiener Stephansdoms entziehen sich der genauen Betrachtung. So bietet die vergrößerte zeitgenössische Interpretation von Lisa Huber eine gute Gelegenheit, sich mit den Inhalten der über 600 Jahre alten Steine auseinanderzusetzen. In 13 großformatigen Holzschnitten (Durchmesser jeweils 130 cm) reflektiert sie mit virtuoser Technik und Farbgestaltung biblische Gestalten, die vier Evangelisten und die geheimnisvollen Tierfiguren aus dem Physiologus. Im Gewölbe, in über 18 Metern Höhe schwebend, begegnen sich das Einhorn, Jona, der Evangelist Markus als Löwe, Pelikan, Phönix und weitere auf höchstem künstlerischen Niveau vergegenwärtigte Sinnbilder.
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