Zugvogel
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Die Geschichte beginnt und endet in Westafrika. Amadou, Sekou und Ibrahim verbringen zwölf Monate in einer Hamburger WG, in Bremen und in der Norddeutschen Tiefebene. Amadou handelt wie ein Zugvogel in der Vogelwelt. Er verlässt Westafrika, um in den Norden zu fliegen, wo es seiner Meinung nach alles im Überfluss gibt und optimale Bedingungen für die Erfüllung seiner Träume herrschen. Und wie ein Zugvogel will er wieder in seine Heimat zurück, wenn er sich genügend „angefuttert“ hat; das heißt, wenn er als traditioneller Tänzer eine Menge Geld verdient hat. Seine Freunde begleiten ihn auf dieser Reise, um ihn zu unterstützen. Dabei wollen sie so viel wie möglich von der fremden Welt kennenlernen und Geld für ihre realisierbaren Träume in der Heimat verdienen. In Hamburg angekommen müssen die Freunde jedoch schnell erkennen, dass in Deutschland nichts so ist, wie sie es sich vorgestellt haben. Der fremde Alltag, die Wetterkapriolen und die Emanzipation der deutschen Frauen machen ihnen zu schaffen; dazu kommt der chronische Geldmangel. Ibrahim und Sekou finden eine Arbeit, Amadou hält stur an seinen unrealistischen Träumen fest, ist Ratschlägen nicht zugänglich und macht einen Fehler nach dem anderen. Damit verärgert er seine Freunde, die ihn ja vor Fehlern bewahren wollen. Aber Amadou ist schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe. Ein Jahr vergeht schnell und der Wechsel der Jahreszeiten macht den Glücksrittern schmerzhaft bewusst, wieviel Zeit ihnen noch bis zu einer ehrenvollen Rückkehr bleibt. Durch den unterschiedlichen Charakter der drei Freunde entwickeln sich gemäß ihrem Naturell drei komplett unterschiedliche Handlungsstränge. Amadou ist der Charmeur, der quirlige Tänzer, der emotional leicht ausflippende im Guten wie im Bösen. Ibrahim ist der konservative, bei seinem Vater schuftende Pragmatiker, verlässlich und bodenständig. Sekou, der emphatische Freund, ist stets der friedenstiftende zwischen den Freunden, jederzeit kompromissbereit.