Verliebt, verlobt ... alleinerziehend!
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Alles, was nachfolgend zu lesen ist, hat sich tatsächlich so zugetragen. Lediglich die Namen der genannten Personen wurden verändert. Warum ich das alles aufgeschrieben habe, ist eine Frage, die mir schon mehrfach gestellt wurde. Nun, dafür gibt es wohl verschiedene Gründe. Zum einen habe ich das Erlebte verarbeiten wollen und Tagebuch geführt. Vielleicht werde ich eines Tages von den Kindern gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass „Mama und Papa“ sich getrennt haben. Vielleicht wollte ich später auch nur besser verstehen, was da genau geschehen ist. Für mich selbst war es eine sehr intensive Zeit, in der ich viele Lebenserfahrungen gemacht habe. Mir hat das Schreiben geholfen, das gerade Erlebte zu verarbeiten und damit gewissermaßen auch abzuschließen, um mich auf das, was noch folgt im Leben, zu konzentrieren. Einfach alles vergessen geht nicht. Vieles, was ich geschrieben habe, spiegelt natürlich nur meine eigene Sichtweise der Geschehnisse wider, auch wenn ich davon überzeugt bin, dass mein Verhalten meistens richtig war. Niemand macht alles richtig, und jeder Mensch begeht auch Fehler, gerade in ausweglosen Situationen. Ich denke, dass ich in den meisten Situationen richtig gehandelt habe, und darum entspricht es „meiner Wahrnehmung“. Umgekehrt war das Verhalten der beteiligten Personen ebenfalls aus deren Sicht richtig und stellt mein Verhalten dadurch in Frage. Der Titel meines Buches „Verliebt, verlobt … alleinerziehend!“ ist schon eine Aussage für sich und verrät die Abläufe meines Lebensabschnittes bereits ein wenig. Sicherlich bin ich nicht der einzige Mensch auf der Welt, der Ähnliches erlebt hat. Vielleicht kann es dem Einen oder Anderen weiterhelfen. Helfen, nicht aufzugeben, auch wenn alles hoffnungslos erscheint. Helfen, nicht zu zerbrechen, auch wenn man nicht mehr kann. Es hat sehr geholfen, dass meine Freunde für mich da waren, ich mit ihnen reden konnte. Ich habe auch ein gewisses Verständnis für die Menschen gewonnen, die keinen anderen Ausweg mehr sahen und freiwillig aus dem Leben gingen, denn auch diese Momente habe ich erlebt. Mir hat es auch geholfen, mehr Verantwortung zu übernehmen, nicht nur für mich, sondern auch für meinen Sohn. Nach einer gescheiterten Ehe neue Beziehungen einzugehen, ist eine schwierige Angelegenheit. Ab einem gewissen Alter hat auch jeder so seine Eigenarten entwickelt. Es wird sich zeigen, ob es mir irgendwann einmal gelingt, eine neue Beziehung zu führen, wo einander zu vertrauen eine ganz entscheidende Rolle spielt. Doch auch was das betrifft, bin ich zuversichtlich, dass mir dies eines Tages wieder gelingt. Schließlich habe ich viele andere Dinge auch geschafft. Ein guter Vater zu sein, wird mein Leben in den nächsten Jahren bestimmen. Diese Aufgabe aber übernehme ich gern und versuche sie so gut ich kann zu meistern. Im letzten Sommer hat sich eine neue Entwicklung ergeben, denn die Mutter unseres Sohnes hat sich entschieden, den sowieso unregelmäßigen und seltenen Umgang mit Timo noch drastischer einzuschränken als bisher. Sie habe keine mütterlichen Gefühle mehr für Timo, da zu viel Zeit vergangen sei, daher möchte sie keine Besuche mehr von unserem Kind, und auch sein Halbbruder habe kein Interesse an gemeinsamen Aktivitäten. Nun, es kann sich um eine momentane Laune handeln oder tatsächlich auch um das Ende einer Mutter-Kind-Beziehung. Ich fühle mich jedenfalls nur für meinen Sohn verantwortlich und muss diese Entscheidung seiner Mutter akzeptieren – verstehen kann ich sie nicht.