Dorothee
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Bayreuth um 1745: eine Zeit der Lust – weithin strahlend im Rokoko, verborgen zwischen dem Markgrafen und seiner Mätresse. Dorothee von der Marwitz spielt in diesen Jahren eine illustre Rolle, die im Schatten der schillernden Markgräfin Wilhelmine bis heute übersehen wird. Handelt sie im Auftrag Wiens, ist sie eine Agentin Österreichs? Das Markgrafentum Bayreuth, stets ein treuer Parteigänger des Hauses Habsburg, ist durch die Heirat des Markgrafen Friedrich mit Wilhelmine, der Schwester des preußischen Königs, in einen Interessenkonflikt zwischen den beiden Mächten geraten. Dorothee mit ihrem Faible für Schlangen weiß, wie man den Markgrafen verführt … Und nicht nur ihn. Auch die Markgräfin verfällt der aus Berlin mitgebrachten jungen Gefährtin und beginnt zu schreiben: sogenannte „Memoiren“, in denen sie einen Abgesang auf das verruchte Preußen anstimmt. Bayreuth tendiert mehr und mehr gen Österreich, fein und intrigant gesteuert von der Spionin am Hof: Dorothee. Dem preußischen König bleibt der Schwenk nicht verborgen, und lange versucht er vergeblich, seine Schwester wieder einzunorden. Erst 1748 gelingt es, und Dorothee wird aus Bayreuth verjagt. Jahre später taucht sie wieder auf: in Wien … Dorothees Rolle im Spiel der Mächte zwischen Preußen und Habsburg, das Markgrafentum mittendrin, wird bis heute unterschätzt, verdeckt vom Schatten der kunstsinnigen Markgräfin Wilhelmine. Davon ist die Autorin dieser spannenden Spurensuche überzeugt. Sie zeichnet ein Bild jener Jahrzehnte Mitte des 18. Jahrhunderts von Berlin über Bayreuth nach Wien – wo Dorothee nach ihrer erzwungenen Flucht um 1760 wieder auftaucht: als noch einmal gefeierte Salonière illustrer Assembleen, als Gastgeberin für Künstler, Kanzler, Kaiser …