Gedichte als Lebenswegbegleiter
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Gedichte, die den Weg des Lebens begleiten, müssen sich, von Ausnahmen abgesehen, als Jugendfreunde einfinden. Viele büßen unterwegs ihre Anziehungskraft ein, bleiben auf der Strecke, einige verlieren sich nie. Es mag im Hinblick auf objektive Maßstäbe viel bessere und schönere Verse geben, aber die Lyrik ist nun einmal im Land der Dichtung das Hoheitsgebiet der Subjektivität. Das heißt freilich nicht, dass die Gesetze der Urteilskraft aufgehoben wären. Von den Gedichten, die sich mit dem Ich des Autors auf den Weg gemacht und als beständige Gefährten erwiesen haben, kann in einem Essay nur eine Auswahl – sie reicht von Goethe bis Günter Eich und Emma Kahn – geboten werden. Die Erinnerung an sie verbindet sich mit der Hoffnung, dass sie Stellvertreter sind für andere, die im Leben der Leser eine vergleichbare Rolle spielen, ihnen also eine gewisse exemplarische Bedeutung zukommt.