Verschriebene Rahmung
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Kunst über ihre negativen Potentiale, ihre subversiven Strukturen zu fassen, avancierte längst zu einer im kunstphilosophischen Diskurs gefestigten Position; einer Position, deren Wegbereitung unter anderem die Arbeiten des „jungen“ Georg Lukács betrieben, auch wenn die als Ästhetik zwischen 1912 und 1918 entstandenen Texte – größtenteils 1974 publiziert – nicht auf dem Wege zeitgenössischer Rezeption zu wirken vermochten. Aus den Heidelberger Schriften Lukács‘ zur Kunst heraus entspinnt sich exemplarisch ein Diskurs, der die Vergangenheiten negativ verfasster Kunst in philosophischen Gestalten anzugeben sucht. Zugleich legen die Texte immanent den Sinn ästhetischer Negation (Rahmung) als Verschreiben, Verschreibung (Rezeptur) diskursimmanenter Strategien offen: abseits ästhetischer Erfahrung verselbständigt sich die theoretische Bemühung um Kunst in einem ihr beigebrachten Rahmen. Die verschriebene Rahmung liest sich aus den – semantischen – Bewegungen innerhalb der Textur, äußert sich somit als Marginalie überhaupt texttheoretisch orientierter Lektüre.