Erziehungswissenschaft
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Mit der Expansion des Bildungs-, Sozial- und Erziehungswesens wuchs auch die Erziehungswissenschaft, so daß sie zu einem der zehn größten Fächer des Wissenschaftssystems in der Bundesrepublik avancierte. Rund 30 Jahre nach dem furiosen Auftakt hat sich jedoch gezeigt, daß ein disziplinärer Normalzustand immer noch nicht erreicht ist. In diesem Band wird die historische Entwicklung und aktuelle Verfaßtheit der Disziplin Erziehungswissenschaft mit Bezug auf Ergebnisse der empirischen Wissenschaftsforschung nachgezeichnet. Dabei wird die Frage untersucht, welche Konsequenzen der Ausdifferenzierungs- und Spezialisierungsprozeß des Faches für die Neubestimmung des Selbstverständnisses der Erziehungswissenschaft als Ganzes sowie für eine moderne Systematik der Allgemeinen Pädagogik haben müßte. Aufgezeigt werden auch die nachhaltigen Veränderungen hinsichtlich der Orte, Arten und Verwendungszusammenhänge erziehungswissenschaftlichen Wissens. Qualifiziert die Erziehungswissenschaft vorrangig Fachpersonal für ein außeruniversitäres Expertensystem im Bildungs-, Sozial- und Erziehungswesen? Oder liefert sie primär allgemeines Orientierungswissen für Eltern oder eine diffuse Öffentlichkeit? Schließlich werden auch die aktuelle Lage und die Perspektiven der Ausbildung und des Arbeitsmarktes von Lehramts- und erziehungswissenschaftlichen Hauptfachstudiengängen in den alten und neuen Bundesländern dargestellt. Der Inhalt: Heinz- Hermann Krüger, Thomas Rauschenbach: Erziehungswissenschaft - eine ganz normale Disziplin? Eine einführende Problemskizze; Historische und empirische Selbstbeobachtungen: H.-E. Tenorth: Profession und Disziplin. Zur Formierung der Erziehungswissenschaft J. Baumert, P. M. Roeder: „Stille Revolution“. Zur empirischen Lage der Erziehungswissenschaft G. Macke: Disziplinärer Wandel. Erziehungswissenschaft auf dem Wege zur Verselbständigung ihrer Teildisziplinen? T. Rauschenbach, B. Christ: Abbau, Wandel oder Expansion? Zur disziplinären Entwicklung der Erziehungswissenschaft im Spiegel ihrer Stellenbesetzungen; Allgemeine Pädagogik, Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung: M. Winkler: Wo bleibt das Allgemeine? Vom Aufstieg der allgemeinen Pädagogik zum Fall der Allgemeinen Pädagogik H.-H. Krüger: Allgemeine Pädagogik auf dem Rückzug? Notizen zur disziplinären Neuvermessung der Erziehungswissenschaft H. Thiersch: Sozialpädagogik und Erziehungswissenschaft. Reminiszenzen zu einer hoffentlich bald überflüssigen Diskussion J. Kade: Offene Übergänge. Zur Etablierung der Erwachsenenbildung als erziehungswissenschaftliche Teildisziplin Wissensformen und ihre Verwendung: Chr. Lüders: Pädagogisches Wissen für Eltern. Erziehungswissenschaftliche Gehversuche in einem unwegsamen Gelände K. Harney, V. Strittmatter: Methode und klinisches Wissen. Die Konstruktion des virtuellen Teilnehmers als erwachsenenpädagogische Wissensform; Ausbildung und Arbeitsmarkt: M. Weegen: Perspektiven zwischen LehrerInnenbedarf und LehrerInnenmangel. Trends und Orientierungen auf dem Teilarbeitsmarkt Schule W. Habel: LehrerInnenausbildung an der Jahrhundertwende. Bilanz und Perspektiven H. Gängler: Akademisierung auf Raten? Zur Entwicklung wissenschaftlicher Ausbildung zwischen Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik W. Thole: Sozialpädagogik an zwei Orten. Professionelle und disziplinäre Ambivalenzen eines noch unentschiedenen Projektes T. Rauschenbach: Ausbildung und Arbeitsmarkt für ErziehungswissenschaftlerInnen. Empirische Bilanz und konzeptionelle Perspektiven.