Krise und Zukunft des Kibbutz
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Idee und Wirklichkeit des Kibbutz sind auch nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Herrschaft und Ideologie in Osteuropa nicht obsolet geworden: Der Kibbutz hat sich immer als eine genossenschaftliche und basisdemokratische Alternative sowohl zum Kapitalismus als auch zum staatlich organisierten Sozialismus/Kommunismus verstanden. Die vorliegende Studie berichtet über die Ergebnisse von 66 Interviews mit Frauen und Männern unterschiedlicher Generationszugehörigkeit und verschiedener Kibbutzorganisationen. Ziel dieser qualitativ orientierten Untersuchung ist es, innerhalb der Vielfalt subjektiver Einstellungen, zu den Problemen und Zukunftsaussichten der besonderen Lebensform des Kibbutz typische Deutungsmuster herauszuarbeiten. Auf diese Weise ist ein lebendiges Bild entstanden von der Idee und der sozialen Wirklichkeit des Kibbutz als eines sozialen Phänomens, für das es keine Parallele gibt: eine sozioökonomische Einheit, die Produktion und Dienstleistungen genossenschaftlich organisiert, die auf völliger Freiwilligkeit der Mitgliedschaft sowie auf weitgehender materieller Gleichheit und innerer Demokratie beruht und die gegenüber ihrer Umwelt offen und daher auch äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Aus dem Inhalt: Gegenstand und Anlage der Untersuchung; Krise und Zukunft des Kibbutz - eine Problemskizze; Auswertung der Interviews: Einflußfaktoren auf die Erziehung und Sozialisation der jungen Generation; Generationenfolge und Generationenverhältnis im Kibbutz; „Familismus“ und die Rolle der Frau; Der Siegeszug der Familienübernachtung der Kinder - ein Symptom der Krise des Kibbutz?; Sozialistische Wirtschafts- und Lebensform in nichtsozialistischer Umgebung: Zu den Funktionen des Kibbutz für die israelische Gesellschaft und zu seiner Stellung in der sozialistischen Bewegung; Perspektiven der künftigen Entwicklung des Kibbutz; Zusammenfassung und Ausblick; Literatur; Anhang: Liste der Interviews; Dokumentation von zwei Interviews.