Aber ich will dich verstehen!
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Wie verhalten sich Eltern, wenn sie in ihren erzieherischen Bemühungen bei den Jugendlichen auf Granit beißen? Wieviele Mütter und Väter erleben es heute, daß ihre Kinder, kaum 14 oder 15 Jahre alt geworden - den Eltern den Zugang mehr oder weniger versperren? Die bekannte Psychotherapeutin Christa Meves hat zusammen mit der jungen Psychologin Dr. Andrea Dillon dieses Thema aufgearbeitet. Andrea Dillon, 26 Jahre alt, spielt den Part einer Tochter, Frau Meves den der Mutter. Ein 14jähriges Mädchen, das bei seinem Vater in Amerika aufgewachsen ist, kehrt zu seiner Mutter zurück und hat Schwierigkeiten, sich in den bürgerlichen Ablauf einer deutschen Kleinstadt einzufügen. Einfühlsam wird von den beiden Autorinnen beschrieben, wie Mutter und Tochter mit ihren individuellen Nöten und Ängsten umgehen. Die Tochter probiert bei ihrer Problembewältigung nicht nur Drogen aus, sondern leidet über einen längeren Zeitraum unter Eßstörungen, zuerst Anorexie. Als Folge des Konfliktes Mutter/Kind stellt sich dann auch Bulimie ein. Die Geschichte erfährt eine interessante Wendung. Es zeichnet sich eine konkrete Hoffnung auf. Maßgeblich dabei war, daß die Mutter, als die Situation sich ausweglos zuspitzte, neue Kraft aus einem wiedergewonnenen Glauben schöpfen konnte. Diese dann gewonnene Geduld führte zu einem neuen Miteinander, das auch eine reale Hoffnung aufzeigen ließ. Man spürt, daß Christa Meves aus einer reichen praktischen Erfahrung schöpft und Andrea Dillon die Gedanken und Motive eines jungen Menschen hervorragend darstellen konnte. Beiden Autorinnen ist es gelungen, einen solchen Sachverhalt in einer spannenden Geschichte einzubauen, die nicht mit einem glatten Happy-End endet, sondern gewisse Probleme immer noch offenläßt. Nicht nur für Eltern und Jugendliche dürfte dieses Buch lesenswert sein, um praktische Ratschläge daraus zu ziehen, sondern auch für jeden anderen, der sich mit den Problemen unserer Zeit auseinandersetzt. Wirft doch diese Geschichte ein Licht auf die Ausweglosigkeit, in die viele Menschen geraten sind.