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In der öffentlichen Diskussion, sei es in Zeitungen, Rundfunk oder Fernsehen, wird häufig mit Begriffen wie „Türken“, „Russen“, „Asylanten“ oder „Deutschen“ argumentiert. Diese Argumentationen basieren oft auf der Vorstellung gruppenspezifischer Eigenschaften, die als geschlossen, unverwechselbar und tief verwurzelt angesehen werden. Dies führt zu einer alltäglichen Ethnizitätsvorstellung, die auch in der Wissenschaft lange Zeit verbreitet war und in einigen Disziplinen weiterhin ist. Zunehmend zeigt sich jedoch, dass solche Ethnizitätsvorstellungen problematische soziale Konstruktionen darstellen. Die Grundstruktur dieser Vorstellungen ist nicht das Problem; vielmehr sind es die gesellschaftspolitischen Implikationen ihrer Verwendung. Diese Konstruktionen sind oft vage und spekulativ und werden ahistorisch und unreflektiert verwendet. Anstatt durchdachte Konzepte zu entwickeln, werden bestehende Ethnizitätsvorstellungen unkritisch übernommen und zur Bildung von Gruppen genutzt. Dabei scheinen sie immun gegenüber der konkreten gesellschaftlichen Realität und der historischen Entwicklung zu sein. Es wird deutlich, dass hinter diesen Ethnizitätsbegriffen politische Interessen stehen, die ganze Gesellschaften auf bestimmte Abstammungsgemeinschaften reduzieren.
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Feindbild: Minderheit, Wolf-Dietrich Bald
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- Erscheinungsdatum
- 1996
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