Mündigkeit und soziale Anerkennung
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Die Geschichte der Sozialpädagogik und ihrer Probleme zeigt, daß ihre Entstehung weniger auf industrielle Produktionsverhältnisse als auf bürgerliche Selbsterzeugung zurückzuführen ist. Sie ist notwendigerweise mit Bildungs- und Aufklärungsprozessen verbunden. Bildungstheorie und sozialpädagogische Theorie haben somit eine gemeinsame Grundlage. Mit zunehmender Entfaltung des bürgerlichen Individuums als Subjekt in Handel und Staat entwickelt sich auch die Form intersubjektiver Anerkennung. Eine begrifflich ausgewiesene Sozialpädagogik entsteht aber erst mit der Entfaltung industrieller Produktion, als das Defizit der bildungs- und individuumzentrierten Pädagogik evident wird. Die zentrale Frage, wie sich sozialpädagogische Handlungen begründen und rechtfertigen lassen, ohne die Autonomieansprüche der Individuen und die Normalitätsansprüche der Gesellschaft verleugnen zu müssen, wird in dieser Untersuchung legitimationstheoretisch gewendet. Nur was sich in beiden Dimensionen legitimieren läßt, soll weiterhin als sozialpädagogische Handlung gelten dürfen. Damit wendet sich die sozialpädagogische Theorie kritisch gegen institutionelle Aspekte resozialisierender oder stützender Praxis. Individuelle Erfahrung und Bildung einerseits und die Ausrichtung der Handlungen an legitimierbaren Normen andererseits bilden sowohl die Voraussetzungen des bürgerlichen Subjekts in seinen Aspekten individueller Autonomie und sozialer Anerkennung, als auch die Basis sozialpädagogischer Theorie. Inhalt: Einleitung. Zu den gegenwärtigen gesellschaftlichen Voraussetzungen sozialpäd-agogischer Reflexion. Die „Risikogesellschaft“: Zur sozialpädagogischen Attrakti-vität eines soziologischen Konzepts. Zur Zyklizität im Kapitalismus: Verdeckter Fortschritt im Wiederkehren des immer Gleichen. Soziokulturelle Evolution und Pädagogik. Der bürgerliche Staat als Voraussetzung von Sozialpolitik. Anmerkun-gen zur sozialpolitischen Rationalität. Zum Auftreten der Pädagogik. Traditionelle Argumentationsweisen für eine Theorie der Sozialpädagogik: Gertrud Bäumer und Paul Natorp. Vom Problem der Sozialpädagogik zu einer problematischen Be-gründung von Sozialpädagogik: Michael Winkler. Bildung und Erfahrung. Erfahrung und Kommunikation. Mündigkeit und Zurechnungsfähigkeit: Bildungstheoretische Elemente einer Theorie der Sozialpädagogik. Resümee. Literatur.
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Mündigkeit und soziale Anerkennung, Martin Albert Graf
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1996
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- Titel
- Mündigkeit und soziale Anerkennung
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Martin Albert Graf
- Verlag
- Juventa-Verl.
- Erscheinungsdatum
- 1996
- ISBN10
- 3779910349
- ISBN13
- 9783779910343
- Kategorie
- Pädagogik
- Beschreibung
- Die Geschichte der Sozialpädagogik und ihrer Probleme zeigt, daß ihre Entstehung weniger auf industrielle Produktionsverhältnisse als auf bürgerliche Selbsterzeugung zurückzuführen ist. Sie ist notwendigerweise mit Bildungs- und Aufklärungsprozessen verbunden. Bildungstheorie und sozialpädagogische Theorie haben somit eine gemeinsame Grundlage. Mit zunehmender Entfaltung des bürgerlichen Individuums als Subjekt in Handel und Staat entwickelt sich auch die Form intersubjektiver Anerkennung. Eine begrifflich ausgewiesene Sozialpädagogik entsteht aber erst mit der Entfaltung industrieller Produktion, als das Defizit der bildungs- und individuumzentrierten Pädagogik evident wird. Die zentrale Frage, wie sich sozialpädagogische Handlungen begründen und rechtfertigen lassen, ohne die Autonomieansprüche der Individuen und die Normalitätsansprüche der Gesellschaft verleugnen zu müssen, wird in dieser Untersuchung legitimationstheoretisch gewendet. Nur was sich in beiden Dimensionen legitimieren läßt, soll weiterhin als sozialpädagogische Handlung gelten dürfen. Damit wendet sich die sozialpädagogische Theorie kritisch gegen institutionelle Aspekte resozialisierender oder stützender Praxis. Individuelle Erfahrung und Bildung einerseits und die Ausrichtung der Handlungen an legitimierbaren Normen andererseits bilden sowohl die Voraussetzungen des bürgerlichen Subjekts in seinen Aspekten individueller Autonomie und sozialer Anerkennung, als auch die Basis sozialpädagogischer Theorie. Inhalt: Einleitung. Zu den gegenwärtigen gesellschaftlichen Voraussetzungen sozialpäd-agogischer Reflexion. Die „Risikogesellschaft“: Zur sozialpädagogischen Attrakti-vität eines soziologischen Konzepts. Zur Zyklizität im Kapitalismus: Verdeckter Fortschritt im Wiederkehren des immer Gleichen. Soziokulturelle Evolution und Pädagogik. Der bürgerliche Staat als Voraussetzung von Sozialpolitik. Anmerkun-gen zur sozialpolitischen Rationalität. Zum Auftreten der Pädagogik. Traditionelle Argumentationsweisen für eine Theorie der Sozialpädagogik: Gertrud Bäumer und Paul Natorp. Vom Problem der Sozialpädagogik zu einer problematischen Be-gründung von Sozialpädagogik: Michael Winkler. Bildung und Erfahrung. Erfahrung und Kommunikation. Mündigkeit und Zurechnungsfähigkeit: Bildungstheoretische Elemente einer Theorie der Sozialpädagogik. Resümee. Literatur.